ROG verurteilt Pranger gegen Journalisten
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MARKETING & MEDIA Redaktion 03.06.2019

ROG verurteilt Pranger gegen Journalisten

Fünf österreichische und deutsche Journalisten werden für ihre kritische Berichterstattung gerade öffentlich an den Pranger gestellt.

BLEIBURG.  Das kroatische, im rechtsradikalen Bereich angesiedelte Magazin Hrvatski Tjednik veröffentlichte Fotos mit Namen und Arbeitgeber der Journalist*innen, nachdem diese kritisch über ein jährlich stattfindendes Treffen rechtsextremer Gruppen in Bleiburg berichtet hatten.

„Die Einschüchterung von Journalisten ist immer ein Versuch, unabhängige Berichterstattung verstummen zu lassen. Das ist in einer Demokratie nicht hinnehmbar“, kritisiert ROG-Präsidentin Rubina Möhring. Reporter ohne Grenzen Österreich wird deshalb auch in einem Schreiben an den kroatischen Botschafter in Wien darauf hinweisen und Protest einlegen.
Nicht irgendwo im Blatt, sondern auf der Titelseite abgebildet sind Tanja Malle (Ö1), Srećko Matić (Deutsche Welle), Olivera Stajić (Standard), Krsto Lazarević (Welt, Deutsche Welle, Republik) und Danijel Majić (Frankfurter Rundschau).
„Wenn Journalisten eingeschüchtert werden sollen, sind wir alle das Ziel“, so Rubina Möhring. Reporter ohne Grenzen Österreich verurteilt auf das Schärfste, dass Journalistinnen und Journalisten persönlich diffamiert und mit abstrusen Unterstellungen verhetzt werden. Die fünf Journalist*innen werden als die "jungkommunistische Internationale, die das Gedenken in Bleiburg nicht verhindern konnte" dargestellt.
Solche Angriffe und üble Verleumdungen dürfen nicht zur Norm werden. Eine der betroffenen Journalistinnen, Olivera Stajić, erklärt gegenüber Reporter ohne Grenzen Österreich: „Dass unabhängige Journalisten als ‚Feinde des Kroatentums´ mit geklauten Fotos an den Pranger in Form einer Titelseite gestellt werden, ist eine Grenzüberschreitung, die mir große Sorgen macht“.

Das Ustascha-Treffen in Bleiburg ist jährliches Treffen rechtsextremer Gruppen vor allem aus Kroatien, das am Loibacher Feld bei Bleiburg / Pliberk in Kärnten stattfindet.
Schon in der Vergangenheit gab es im Zusammenhang mit dem Treffen Angriffe auf die Pressefreiheit. Kroatien befindet sich auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Rang 64 von 180, Österreich ist dieses Jahr um 5 Plätze von Rang 11 auf Rang 16 abgestürzt. (red)

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