Gastkommentar ••• Von Axel Dick
WIEN. Weltweit häufen sich die Extremwetterereignisse und stellen die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Neben horrenden Schadenssummen geht es um die Unterbrechung von Lieferketten, den Verlust von Infrastruktur und die Beeinträchtigung des laufenden Betriebs.
Ganz abgesehen von den vielen Einzelschicksalen ist die Klimakrise längst zum gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsrisiko geworden, sie ist aber nicht die einzige Herausforderung für heimische Unternehmen: Arbeitskräftebedarf, neue Technologien wie KI, New Work sowie Regulierungen und Berichtspflichten verändern unsere Arbeitsweise radikal. Menschen und Unternehmen sehnen sich nach Sicherheit.
Die gute Nachricht: Wir sind Bedrohungen nicht hilflos ausgeliefert, Sicherheit lässt sich managen. Mittels Integrierter Managementsysteme können Unternehmen Prozesse aufsetzen, die gleichzeitig als Basis für zukünftige Berichtspflichten dienen.
Die richtige Balance finden
Unternehmen können sich Berichtspflichten zunutze machen, indem sie diese als Werkzeuge für ihre eigene Sicherheitsstrategie nutzen. Die Kunst liegt darin, die Balance zwischen Regulierung und Überregulierung zu finden, etwa indem man die Betroffenen noch besser und gezielter einbindet. Konkret bedeutet das, intern einen integrierten Ansatz zu verfolgen und möglichst alle Akteure einzubinden. Eine gut durchdachte und aktiv gelebte Sicherheitskultur, die Risiko- und Ursachenanalysen integriert, führt zu Prävention, einer sinnvollen Fehlerkultur und schließlich zu faktengestützten Entscheidungen. Schon vor Jahren hätte man erkennen können, dass sich Investitionen in den Klimaschutz langfristig rechnen. Die Schäden durch das aktuelle Hochwasser belaufen sich laut Schätzungen in Österreich auf 1,3 Mrd. Euro, jene durch den Hurricane Helene in den USA auf ca. 110 Mrd. US-Dollar. 30 Jahre ambitionsloser Klimaschutzpolitik auf nationaler, europäischer und globaler Ebene schlagen sich nun in den Schadensbilanzen nieder.
Gemeinsames Handeln
In Zukunft werden wir uns mit akuten und chronischen Klimarisiken und ihren mittelbaren Folgen wie Lieferkettenunterbrechungen, neuen Migrationsströmen, Ernteausfällen und mehr beschäftigen müssen. Es braucht hier ein Umdenken und eine neue Kultur. Zukunftsorientierte Entscheidungen sind nur möglich, wenn alle Akteure von ihrer Sinnhaftigkeit überzeugt sind. Genau hier spielt die Sicherheitskultur ihre volle Stärke aus: Wenn alle hinter den gemeinsamen Zielen stehen, lassen sich auch unpopuläre Entscheidungen rechtfertigen, die langfristig den Erfolg sichern.