Sky Q: Die neue Freiheit des Fernsehkonsums
© Sky/Jeff Mangione
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 20.04.2018

Sky Q: Die neue Freiheit des Fernsehkonsums

Sky-Geschäftsführerin Christine Scheil über ein Produkt, das den Zusehern zu mehr TV-Freiheit verhilft.

••• Von Dinko Fejzuli

Dienstag dieser Woche lud Sky zur Deutschland-Präsentation seines neuen Angebots „Sky Q”. Mit Sky Q, quasi dem Sky der nächsten Generation, wartet man mit neuem Menü, neuem Bedienkonzept und Funktionen wie „Fluid Viewing” auf Sky On Demand auf.

In Großbritannien und Irland ist Sky Q bereits erhältlich, nun kommt es mit dem 1. Mai auch nach Deutschland und auch nach Österreich.
medianet sprach mit SkyÖsterreich-CEO Christine Scheil.


medianet:
Frau Scheil, was ist Sky Q und welche Vorteile bringt es für die User?
Christine Scheil: Sky ist ein innovatives Unternehmen, und Innovation im Fernsehbereich bedeutet, den Konsum unserer Inhalte möglichst einfach zu machen. Das Produkt ist für unsere Kunden einerseits maßgeschneidert, andererseits bietet es höchste Flexibilität. Sky Q wurde schon erfolgreich in England eingeführt, nun profitieren wir in Österreich von der Innovationskraft der Sky Gruppe.

medianet:
Was ist der USP von Sky Q?
Scheil: Wir haben unseren Kunden zugehört und verstanden. Ganz eindeutig heißt ihr Wunsch Flexibilität. Das Fernsehverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Zuschauer möchten flexibler und individueller in der Nutzung der Inhalte vorgehen können. Man will sich nicht mehr an bestimmte Anfangszeiten halten müssen oder eine Woche warten, bis man eine Serie fortsetzen kann. Auch möchten die Kunden flexibler sein, wo sie fernsehen. Hier haben wir ja schon mit Sky Go ein entsprechendes Angebot. Aus unserer Sicht ist dies ‚die neue Freiheit' für den Fernsehzuschauer.

medianet:
Wie geht Sky Q im Detail auf die gewünschte Flexibilität der Kunden ein?
Scheil: Man muss sich nicht mehr an das vorgeschlagene Programm halten, sondern kann Filme später beginnen oder auch ganz individuell ansehen – überall und jederzeit. Am Ende einer Serienepisode springt das Programm zudem automatisch weiter zur nächsten Episode. Man kann auch ganz individuell auf ein anderes Gerät wechseln, und Sky Q merkt sich, wo man gestoppt hat. Darüber hinaus können fünf Personen gleichzeitig schauen, ohne weitere Karte, solange man im gleichen Haushalt ist. Dies sind nur einige der zahlreichen Vorteile, mit denen Tausende Filme und Serien, aber auch Sport und Dokumentationen, von unseren Kunden geschaut werden können.

medianet:
Ist Sky Q ein eigenes Paket?
Scheil: Sky Q wird für alle Sky + Pro-Kunden (Sky + Pro heißt unser neuester Festplatten-Receiver) in der Nacht von 1. auf 2. Mai automatisch heruntergeladen. Die Kunden haben dann auch eine neue, bessere und schnellere Navigation und Benutzererfahrung. Alles natürlich in HD. Generell heißt unsere Devise ‚Sky für jedermann', also zukünftig sollte jeder von dieser Form des neuen Fernsehens profitieren.

medianet:
Ist die Box weiterhin über Kabel angeschlossen?
Scheil: Das Fernsehsignal bekommt man über Kabel oder Satellit, und die Box ist WLAN-fähig, sodass die individuellen Geräte untereinander Informationen austauschen können.

medianet:
Ergeben sich durch das neue Angebot für Kooperationspartner neue Möglichkeiten, um Präsenz zu zeigen?
Scheil: Das haben wir bereits, aber das ist ganz unabhängig von Sky Q. Stichwort: Sky geht neue Wege in der Digitalvermarktung. In England wurde das Sky AdSmart-System eingeführt, mit dem man sehr genau targeten kann. So sieht eine Familie beispielsweise eine Werbeeinschaltung für einen Familienwagen, während ein männlicher Singlehaushalt den Sportwagen sieht. Die Möglichkeit ergibt sich, wenn die Box mit dem Internet verbunden ist. Sky Q ist aber ausschließlich für unsere Kunden und deren perfektes Fernseherlebnis entwickelt worden.

medianet:
Und wie sieht es mit Geo-Targeting aus, etwa bei der gezielten Ansprache der österreichischen Kunden?
Scheil: Im Moment haben wir hier Sky Sport Austria als linearen österreichischen Sender für österreichische Werbekunden, dazu auch zahlreiche digitale Werbeumfelder via Sky Go und Sky On Demand und ­skysportaustria.at. Alle anderen Sender und Werbe­flächen laufen über den deutschen Markt. Wenn Sky in der Zukunft verstärkt über das Internet bzw. IP verfügbar ist, ergeben sich natürlich ganz andere Möglichkeiten in der Vermarktung.

medianet:
Bleiben wir gleich in Österreich. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung am österreichischen Markt?
Scheil: Wir sind zufrieden mit dem Wachstum. Dieses kommt zurzeit stark aus dem Serien- und Entertainmentbereich. Ab der nächsten Saison haben wir auch in Österreich exklusiv die Rechte am Bundesliga-Fußball erworben und erhoffen uns dadurch natürlich ein weiteres Wachstum.

medianet:
Zusätzlich setzt Sky aber zunehmend auch auf das Thema Eigenproduktionen.
Scheil: Absolut. ‚Babylon Berlin' war ein großer Erfolg, und gerade haben wir die Dreharbeiten für ‚Der Pass' mit Nicholas Ofczarek abgeschlossen …

medianet: … also auch mit österreichischer Beteiligung. Wie wichtig sind diese Produktionen für den österreichischen Markt?
Scheil: Sehr wichtig! Unser Zuseher schätzen lokale, spannende, auf hohem Niveau produzierte Inhalte, wie das jüngste Beispiel ‚Babylon Berlin' beweist.


medianet:
Wie weit hat das Investment in Eigenproduktionen auch mit den immer höheren Rechtepreisen für internationale Ware zu tun?
Scheil: Wir haben immer Interesse, exklusive Rechte zu bekommen, es muss allerdings auch zu uns passen. Natürlich ist der Preis und der Aspekt der freien Verwertung dabei ein sehr wichtiger. Wobei unser Investment in Serien wie ‚Gomorrha', ‚Babylon Berlin', ‚Das Boot', ‚Der Pass' oder ‚Acht Tage' sehr beachtlich ist. Hier sind wir seitens Budget und Qualität auf internationalem Niveau unterwegs.

medianet:
Sky ist ja auch Mitglied beim VÖP; im Gegensatz zu anderen Mitgliedern hört man aber von Ihnen öffentlich kaum etwas zur österreichischen Medienpolitik. Wie stehen Sie etwa zum Thema ORF?
Scheil: Wir sehen das genauso wie der VÖP. Wir wünschen uns, dass der Programmauftrag des ORF noch klarer definiert wird. Wir bezweifeln etwa die Notwendigkeit, in amerikanische Serien und Filme zu investieren, wenn das Free-TV und Pay-TV diese ohnehin anbieten. Das Gleiche gilt auch für Sportrechte. Wir sehen den ORF ganz klar im Informations- und Kulturauftrag, aber leider wird eher der Unterhaltungsbereich immer größer.

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