Und plötzlich ist alles schön
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 09.12.2016

Und plötzlich ist alles schön

Von nackten Körpern, dem Herzerlbaum, einer „normalen” Barbie und Trump-Widersachern.

Kommentar ••• Von Gianna Schöneich

VERÄNDERUNG. Alexander Van der Bellen ist der neue Bundespräsident. Plötzlich ist alles schön.

„Als Frau akzeptiere ich meine Mängel”, schreibt Ex Spice-Girl Mel B. und postet auf Instagram ein Bild. Es zeigt sie selbst. Nackt. Schöner Satz. Gewagtes Foto. Und wer keine Mängel hat, darf sich einen solchen Satz natürlich sowieso erlauben. Schön ist auch der Wiener Herzerlbaum, der den Christkindlmarkt einst schmückte. Nun ist er verschwunden. Die überdimensional großen Herzen versauern auf einem Fensterbrett, auf einem Sideboard oder einfach in einer Ecke, erzählt der Standard. Die Werbeagentur Kreitner besitzt das Urheberrecht an den Objekten – das neue Konzept von Stadt Wien Marketing sah die Herzerl und die Agentur Kreitner nicht vor und versäumte es, die Nutzung der Herzerl für einen gewissen Zeitraum zu vereinbaren. Traurig. Und doch ist alles schön: Die Agentur appelliert nun an Bürgermeister Michael Häupl und bittet um ein Gespräch. Im Gegenzug will man den Herzerlbaum zumindest für die kommenden Wochen bis Weihnachten wieder zurückbringen. Das ist doch schön.

Amy Schumer wird Barbie

Ebenfalls sehr schön: Barbie wird verfilmt! Comedy-Star Amy Schumer soll die Hauptrolle spielen. Eine Frau, die nicht dem Barbie-Ideal entspricht. Das ist schön. Das ist wichtig. Twitter reagiert mit Wörtern wie „fett” und „hässlich”.

Eine Gruppe von Wahlmännern versucht in den USA, Trump noch zu verhindern und denkt an einen Kompromisskandidaten. So sollen Teile des entscheidenden Gremiums überredet werden. Heißen könnte der Kandidat John Kasich, Gouverneur von Ohio, Republikaner, Trump-Widersacher. Unterstützt wurde Kasich bei den US-Vorwahlen von Arnold Schwarzenegger, er sei laut diesem ein „Actionheld”. Das ist doch schön. Rechtlich gesehen ist das Vorhaben der Wahlmänner möglich. 24 der 50 US-Bundesstaaten sind nicht an den Wählerwillen gebunden, diese könnten also einen anderen Kandidaten wählen. Plötzlich ist alles schön.

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