„Unsere Stärke: Wir haben für alles eine Lösung”
© Martina Berger
2025 folgte medianet als Kunde: Rameder und sein Team entwarfen und produzierten die diesjährigen xpert-Awards.
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.06.2025

„Unsere Stärke: Wir haben für alles eine Lösung”

Werbegeschenke, Urkunden oder Awards: Bernhard Rameder (rausgebrannt) bietet ein umfangreiches Leistungsportfolio, von der Idee bis zur Umsetzung.

••• Von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer

Alles begann in einem 18 m² großen Raum im 6. Wiener Gemeindebezirk. Als sich Bernhard Rameder 2007 mit einer Lasergravur- und Schneidemaschine als Ein-Mann-Unternehmen für personalisierte Geschenke selbständig machte, dachte er nicht im Traum, dass er viele Jahre später die Awards für einen der wichtigsten Branchenevents produzieren würde: Nämlich die xpert-Awards der medianet X night 2025.

Am Anfang war die Idee

Aber alles der Reihe nach. „Die Idee für mein Unternehmen rausgebrannt kam mir auf einer meiner Geschäftsreisen”, erzählt Rameder. Damals war Rameder noch im technischen Vertrieb für besagte Lasergravur-Maschinen tätig und bereiste die ganze Welt. „So kam ich auch in den Vatikan, wo ich Schulungen für Klosterschwestern hielt, die mit unseren Maschinen sämtliche Kirchen-Devotionalien produzierten”, erzählt der rausgebrannt-Gründer. „Und ich dachte mir: Das kann ich auch!” Die Idee: Mit den Maschinen Materialien wie Plexiglas oder Holz nach Kundenwunsch zu bearbeiten. „Der Name rausgebrannt leitet sich von der Bearbeitungsweise ab: Denn mit dem Laser brennen wir Formen aus den Werkstoffen raus!”

Ein Geschäftslokal in einer ehemaligen Trafik in der Wiener Otto Bauer Gasse war schnell gefunden, zunächst beschränkten sich die Öffnungszeiten auf 16 bis 20 Uhr. „Gestartet habe ich mit der Herstellung personalisierter Geschenke, denn jeder ist immer wieder einmal irgendwo eingeladen, wo man ein Geschenk mitnehmen möchte”, erklärt Rameder. Seine Leistung: ausführliches Beratungsservice, Konzeption und Produktion. Die Idee kam an: 2009 kündigte Rameder seinen Vertriebsjob und widmete sich seinem Unternehmen Vollzeit.

Breites Produktportfolio

Allerdings blieb es nicht bei den personalisierten Geschenken: neben Heimtierbedarf erschloss Rameder den Hochzeitsmarkt, bot Beschriftungen, Einladungen und Visitenkarten an und fokussierte sich schließlich auf die Produktion von Awards und Urkunden, mit großen Kunden wie Kununu, dem Tourismusverband Wilder Kaiser, Die Presse oder auch Red Bull. Und schließlich folgte im Frühjahr 2025 auch medianet als Kunde, für die Bernhard Rameder die xpert-Awards produzierte. „Ansonsten sind die Branchen, aus denen meine Kunden stammen sehr unterschiedlich”, erzählt der Unternehmer.

Und das Geschäft läuft. Das Unternehmen zog aus Platzgründen bereits einige Male um und ist inzwischen auf zwei Standorte verteilt: Der Showroom in der Gumpendorferstraße dient vor allem der Beratung von Kunden und zeigt eine Vielzahl an Werkbeispielen. „Die Werkstatt befindet sich heute in Strebersdorf. Dort haben wir unsere Produktion”, so Rameder, der heute sieben Mitarbeiter führt. Neben dem Kunden- und Mitarbeiterstock wuchs auch die Range an angebotenen Werkstoffen, wie Rameder erzählt: „Begonnen habe ich vor allem mit der Bearbeitung von Plexiglas und Holz. Mittlerweile ist unser Portfolio wirklich umfangreich. Ich habe bereits Visitenkarten aus Moos hergestellt, oder aus Aluminium und Edelstahl.” Und auch die Awards werden aus den unterschiedlichsten Stoffen angefertigt. Das reicht von Highend-Produktionen wie gegossenem Glas – Kostenpunkt: 5.000 € pro Stück – bis hin zum klassisch bedruckten Plexiglasblöcken, Kombinationen aus mehreren Materialien oder ausgefallenere Konzepte, wie ausgestopfte Golfhandschuhe für einen Golf-Award. Es gibt nichts, was nicht geht, meint Rameder: „Das ist unsere große Stärke: Wir erfinden immer etwas komplett Neues für unsere Kunden. Und ich kann eigentlich immer eine ­Lösung anbieten. Und sollte ich etwas selbst nicht herstellen, weiß ich immer, wo das möglich ist.”

Nachhaltigkeit als Chance

Ein Thema, das Rameder schon seit Langem am Herzen liegt, ist die Nachhaltigkeit. „Ich habe mich vor etwa sieben Jahren PEFC-zertifizieren lassen”, erzählt Rameder. PEFC steht für „Programme for the Endorsement of Forest Certification” und ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem, das weltweit nachhaltige Waldbewirtschaftung fördert. „Ich wollte damals schon weg vom Plexiglas”, meint Rameder. „Und wir versuchen unsere Kunden immer davon zu überzeugen, ihre Awards oder Urkunden aus Holz produzieren zu lassen.” Viele Geschäftspartner würden das auch zunehmend einfordern, wie Rameder erzählt: „Wie zum Beispiel das Bio-Restaurant Kolarik, das für seine Urkunden aus Überzeugung Holz verwendet.” Durch dieses Nachhaltigkeitsbestreben ergeben sich zudem auch neue Geschäftsbeziehungen: „Wir haben unter anderem PEFC Österreich als Kunden gewonnen und die wiederum haben uns weiterempfohlen, so hat sich ein Projekt für die Forstwirtschaft Südtirol ergeben.” Letztlich, so betont Rameder, müsse allen klar sein, dass diese Produkte keine Notwendigkeit für die Welt seien. „Das heißt, alles was wir produzieren, landet entweder im Müll, wie eine Einladung, oder steht als Preis irgendwo herum. Daher ist es mir wichtig nachhaltige, recycelbare Materialien zu verwenden oder auch einen Mehrwert mit dem Produkt zu schaffen.”

„Wollen die Welt erobern”

Diese Vielseitigkeit ist es auch, die Rameder künftig mehr nach außen tragen möchte. „Viele Kunden wissen gar nicht, wie viel wir anbieten und wir wollen in der Kommunikation nach außen unser Profil schärfen”, sagt er. „Denn wenn jemand Einladungen für eine Award-Show bei uns produzieren lässt, kann er eigentlich auch gleich die Awards bei uns machen lassen – und dieses Fullservice-Konzept müssen wir noch klarer kommunizieren.” Und im weiteren Schritt? „Dann wollen wir natürlich die Welt erobern”, sagt Rameder lachend. Wobei zunächst einmal weitere Standorte in Österreich angestrebt werden. „Wir haben Kunden in ganz Österreich, da würde es vieles erleichtern, wenn wir auch einen Standort in Salzburg zum Beispiel eröffnen würden”, so Rameder. Abgesehen davon, sei es für das Unternehmen vor allem wichtig neue Technologien auszuprobieren und sich technologisch weiterzuentwickeln, betont Rameder. „Derzeit versuchen wir uns im 3D-Druck-Segment zu profilieren, da ist viel Potenzial, unter anderem in Hinsicht auf Nachhaltigkeit da.” Auch der Bereich der wiederverwertbaren Kunststoffmaterialien sei interessant. „Da sind wir gerade am herumexperimentieren”, so Rameder mit Blick in die Zukunft. „Das ist etwas, das ich gerne mache: Neue Technologien testen und schauen, wo sie mich hinführen!”

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