STOCKERAU. Druckprodukte haben mehr denn je ihre Berechtigung – aber nur, wenn sie für die Auftraggeber wie für die Zielgruppe wirklich von Wert sind.
„Damit das gelingt, besteht unser Weg darin, technologisch laufend am Ball zu bleiben und gemeinsam mit Kunden schon lange vor dem eigentlichen Druckprozess anzusetzen”, postuliert Doris Wallner-Bösmüller im Gespräch mit medianet.
„Dies geschieht durch serviceorientierte Beratung, durch das gemeinsame Erarbeiten einer holistischen Sicht auf die spezifische Kommunikationsanforderung, im Licht der Veränderungen von Wertesystemen im Generationenumbruch.”
medianet: Wie bewerten Sie das inzwischen vergangene 2019?
Doris Wallner-Bösmüller: Es war für uns ein sehr gutes Jahr, wenngleich es immer herausfordernd ist, die Weichen laufend so zu stellen, dass aktueller Erfolg mit Langfristigkeit verbunden bleibt. Die laufende Veränderung muss eine Konstante sein, um Weiterentwicklung zu gewährleisten. 2018 haben wir Weichen gestellt und Investitionen getätigt, die dieses Jahr ihre volle Wirkung zeigten. Wir konnten unsere Marktposition deutlich verbessern, Potenziale nutzen und unsere technologische Basis weiter verbessern.
medianet: Die Bautätigkeit an Ihrem Betriebsstandort ist eine Folge der guten Entwicklung?
Wallner-Bösmüller: Aufgrund des konstant steigenden Geschäftsvolumens müssen wir mit dem aktuell vorhandenen Platz sehr sorgfältig haushalten.
Die neue Halle, die jetzt entsteht, erleichtert uns künftig das Handling und bietet auch Expansionsmöglichkeiten für das konstant wachsende Etiketten-Business.
medianet: Welche Kommunikationstrends sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig und werden 2020 wesentlich beeinflussen?
Wallner-Bösmüller: AR- und VR-Anwendungen als Brücken von der analogen in die digitale Welt spielen bei einer zukunftsorientierten Konzeption von Drucksorten eine bedeutende Rolle. Dabei werden haptische Drucksorten mit Animationen, Videos, Gaming-Elementen, Hologrammen und Online-Gewinnspielen verbunden. Wir stehen in einem konstanten Dialog mit verschiedenen Digitalagenturen, damit wir für unsere Kunden entsprechendes Know-how einbringen können.
Eine wesentliche Rolle wird der neue Barcode ‚Digimarc' spielen, ein für das menschliche Auge nicht sichtbarer Datenträger, der die Globale Artikelnummer GTIN verschlüsselt und als digitales Wasserzeichen rund um Produktverpackungen aufgebracht werden kann. Auch dieser Code kann mit verschiedensten Inhalten verlinkt werden und gibt z.B. Auskunft über die Herkunft und Herstellungscharge, reduziert die manuellen Schritte im Produktions- und Distributionsprozess, spart Zeit durch die Rundum-Scanbarkeit, ermöglicht Verlinkungen zu konsumentenrelevanten Produkt- und Verbraucherinformationen und bietet Logistik-Leistungen, indem die Regalverfügbarkeit laufend gemonitored wird, inkl. der Steuerung entsprechender Refill- und Reorder-Prozesse.
Gerade am Beispiel derartiger technologischer Innovationen wird klar, wie wichtig der aufrichtige Dialog ist, der alle miteinschließen muss: Endverbraucher, Hersteller und uns als Print-Produktionspartner.
Nur dadurch entstehen relevante Lösungen. Wir sind davon überzeugt, dass nur durch werthaltige Kommunikation langfristige Beziehungen entstehen, und deshalb ist das für uns ein zentrales Anliegen.
medianet: In einem Kommentar im letzten ‚Papier, Druck & Packaging' Special haben Sie klar angesprochen, dass es der Druckbranche gelingen muss, den Innovationsgeist neu zu beleben. Wie ist das möglich?
Wallner-Bösmüller: Als Bösmüller-Team lernen wir jeden Tag durch den aufrichtigen Dialog – mit neuen Zielgruppen, neuen Technologiepartnern und Repräsentanten neuer Unternehmensformen.
Bekanntermaßen ist das wirkliche Zuhören das wesentlichste Element des Dialogs, ganz im Sinne des bekannten Sprichworts: ‚Wissen spricht, aber die Weisheit hört zu.' (pj)