Verhärtete Fronten
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Troubles rund um Van Deer Die Skifirma vom Ex-Skisuperstar Marcel Hirscher plant rechtliche Schritte zur Zulassung des umstrittenen Markenlogos. Der ÖSV spricht indes mit Van Deer über Aufnahme in den Austria Ski Pool.
MARKETING & MEDIA Redaktion 10.02.2023

Verhärtete Fronten

Skifirma von Ex-Skisuperstar Marcel Hirscher plant rechtliche Schritte zur Zulassung des umstrittenen Markenlogos.

••• Von Günter Fritz

WIEN/STUHLFELDEN. Dicke Luft in der Skibranche: Nach der Drohung von FIS-Präsident Johann Eliasch, Van Deer-Red Bull Sports-Topstar Henrik Kristoffersen die Lizenz zu entziehen, weil er beim Nachtslalom in Schladming mit dem offiziellen Firmenlogo antreten wollte, droht der Streit zu eskalieren.

Van Deer wehrt sich

Dominic Tritscher, Hirscher-Intimus und -Manager sowie Teilhaber an Van Deer-Red Bull Sports, erklärte gegenüber dem Magazin News, man wolle den Konflikt nicht auf den Rücken der Athleten austragen, gegen den Schritt des FIS-Präsidenten aber rechtlich vorgehen: „Laut unseren Experten handeln wir völlig den FIS-Regulatorien entsprechend.” Man sei im Besitz einer eigenen Produktion, habe einen offiziellen Firmennamen und ein entsprechendes Firmenlogo und verkaufe die Ski im Handel. Van Deer-Red Bull Sports sei eine Neugründung und habe ein Rieseninvestment getätigt, um die Regulatorien zu erfüllen, so Tritscher: „Und natürlich ist da der größte Schritt die eigene Produktion. Wir sind ein eigenständiger, unabhängiger Skihersteller und für uns ist es die natürlichste Sache der Welt, unser offizielles Firmenlogo auf unseren Produkten zu zeigen.” Dennoch müssen die Van Deer-Red Bull-Athleten bei Rennen bislang mit abgeklebtem Logo auf ihren Skiern antreten.

Umstrittener FIS-Präsident

Eliasch, der wegen seiner umstrittenen Vermarktungspläne mit mehreren nationalen Skiverbänden – auch mit dem ÖSV – im Clinch liegt, habe über die Stränge geschlagen, so Tritscher. Seine in einem persönlichen Brief geäußerte Drohung, einem Weltcupsieger und Gewinner einer Kristallkugel die Lizenz zu entziehen, sei nicht nachvollziehbar.

Fraglich sei zudem, ob Eliasch als CEO von Head mit seiner eigenen Firma nicht gegen die eigenen Regeln verstoße. Überall stehe Rebels Club drauf – da könne man auch sagen, das sei ein Co-Branding von Head. Seitens des internationalen Skiverband heißt es auf Anfrage, das Logo verstoße gegen die FIS-Werberichtlinien.
Konkret vertritt man den Standpunkt, das Logo sei zu leicht mit dem des Getränkekonzern zu verwechseln. Man befinde sich jedoch in Gesprächen, um den Konflikt zu lösen.

Pragmatischer ÖSV

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober sieht die Causa indes pragmatisch: Das FIS-Regulativ erlaube das Logo auf den Skiern nicht und daher gebe es keine Freigabe von der FIS.

Im Rahmen des Advertising Meetings im Herbst in Zürich habe es Gespräche zum Thema gegeben, das Thema sei aber allein eines von Van Deer-Red Bull und der FIS, so Stadlober. „Das Reglement muss eingehalten werden.”
Die ÖSV-Präsidentin stellt jedoch eine Aufnahme der Hirscher-Firma in den Austria Ski Pool in Aussicht: „Die Firma Augment ist im Austria Ski Pool mit Alpin- und Sprungski. Mit Van Deer sind die Gespräche am Laufen und sollten nach dem Weltcup-Finale abgeschlossen sein.”

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