••• Von Sascha Harold
WIEN. Digitalisierung spielt auch im Urlaub eine große Rolle. Gäste verlangen heute nach digitaler Servicequalität – das eröffnet neue Vertriebswege und Möglichkeiten der Kundenbindung. Unter dem Titel „smarttourism” eine neue Initiative, um zu beweisen, dass „smart” nicht immer die Implementierung neuer Applikationen erfordert.
Digitale Begleitung
Ein Fokus soll dabei vor allem auf die digitale Begleitung der Gäste vor Ort gelegt werden. Dieser Aspekt wird bislang von der Tourismus-Branche wenig berücksichtigt, häufig geht es nur um die Ansprache potenzieller Kunden vor dem Urlaub. Viele Hoteliers fühlen sich zudem von der Digitalisierung „überrollt” und setzen auf kostenspielige Services großer Vertriebsplattformen. Wertschöpfung gehe dadurch verloren, zudem würden Gäste während des Urlaubs nicht ausreichend serviciert, meint Christian Spath, CEO Mediasupport GmbH. „Customer Experience alleine reicht nicht. Die Gewohnheiten der Gäste haben sich geändert. Sie wollen smarte Features und Services, wie sie sie vom Online-Shopping kennen, auch im Urlaub.”
Das digitale Nutzerverhalten ändere sich im Urlaub schließlich nicht, Kunden würden nach den smarten Features und Services, die sie vom Online-Shopping kennen, auch im Urlaub verlangen, so Spath weiter. „Diese Erwartung gilt es (über-) zu erfüllen und mit digitalen Services Mehrwert zu schaffen – vor, während und nach dem Urlaub! Das ist eine der größten Herausforderung für die Tourismusindustrie bis 2030”, meint er abschließend.
Smarte Vernetzung
Mit der gemeinsamen Initiative wollen die beiden Unternehmen Hoteliers dabei unterstützen, diese „digitale Transformation” zu stemmen. Sie verweisen dabei auf die Wichtigkeit regionaler Zusammenarbeit, auch um den großen internationalen Serviceplattformen etwas entgegensetzen zu können. Das könnte unter anderem eine Renaissance der altbekannten Tourismusverbände bedeuten. Praktisch umgesetzt werden könnte das etwa über gemeinsame Plattformen, die über smarte Push-Benachrichtigungen tagesaktuell auf das Wetter abgestimmte Freizeittipps zur Verfügung stellen. Im Vordergrund stehen sollen dabei aber nicht primär neue Technologien, sondern bewährte Erfolgsrezepte wie Beziehung, zeitgemäße Services und Kommunikation. Jürgen Polterauer, CEO der Dialogschmiede, dazu: „Smarter Tourismus verlangt nach einem Umdenken der Akteure. Weg vom Hotelier als digitalen Einzelkämpfer hin zur nachhaltigen, digital inspirierten Region – Bergbahnen, Skischulen, Gastronomie, Landwirtschaft, Kommunen und viele andere Partner inklusive. Das ist das neue Mindset, das immer mehr erfolgsentscheidend wird.”
Datengesteuerte Services
Mit der „smarttourism”-Initiative wollen die beiden Unternehmen diese digitale Transformation des Tourismus inhaltlich, strategisch und technisch unterstützen. Oft gehe es dabei nicht darum, neue Tool zu implementieren, sondern bestehende Lösungen „smarter” zu machen, indem sie mit anderen Services vernetzt und smarter genützt werden. Das Ziel dieses intelligenten, datengesteuerten Tourimus ist bereits bekannt: Den Gast in den Mittelpunkt zu rücken, künftig auch digital.