Von Vöcklabruck in die weite Welt

••• Von Georg Sohler

Manchmal ist eine Unternehmensgeschichte fast zu nett, um wahr zu sein: Philip Ehrenfellner und Christoph Peter lernten sich noch zu Schulzeiten im oberösterreichischen Vöcklabruck kennen und begannen als Studenten, gemeinsam Websites zu programmieren. Nach Arbeitserfahrungen im In- und Ausland, unter anderem im Start-up-Bereich, gründeten sie 2017 gemeinsam die Digitalagentur Functn – und diese läuft gut.

Der Kundenstamm namhafter Unternehmen, der dem Team vertraut, entwickelte sich organisch. Viele jener Menschen, die sie vor der Gründung kennenlernten oder für die sie zur Start-up-Zeit tätig waren, erinnerten sich später an die Fähigkeiten des eingespielten Führungsduos – es konnte in weiterer Folge mit seinen Konzepten bei einer Reihe von Pitches überzeugen. „Wir sind dann mit den Kunden gewachsen”, erklärt Ehrenfellner, das Sprachrohr nach außen. „Nach der Gestaltung und Entwicklung erster kleiner Webseiten kam Applikationsprogrammierung zu unserem Portfolio dazu. Inzwischen erarbeiten wir innovative digitale Lösungen für internationale Unternehmen, bei denen wir neben der Umsetzung auch das komplette Content Management bis hin zu SEO-Betreuung übernehmen. So entwickeln wir uns gemeinsam weiter. Wir haben den Anspruch, gemeinsam mit unseren Kunden immer einen Schritt voraus zu sein.”
„Unser USP ist, dass wir eine hohe Kompetenz im Team haben”, sagt Peter, der die Kommunikation nach innen organisiert. „Auf eine fundierte Strategie folgt eine Umsetzung mit technisch anspruchsvollem Unterbau. Wir sind stolz, dass wir das mit unserem Team aus den Bereichen Strategie, Kreation und Technologie zu hundert Prozent abdecken können.”

Langfristige Partnerschaften

Anspruchsvolle Webseiten mit komplexen technischen Integrationen, das ist eine Nische, in der sich das Team von Functn besonders wohlfühlt.

Ein Paradebeispiel ist Crownd, ein Luxusimmobilienentwickler aus Wien. Der Ausgangspunkt der Zusammenarbeit war eine neue Website, dahinter steht mittlerweile eine tiefe Integration von Microsoft Dynamics, die den gesamten Businessprozess von der Website-Anfrage bis zum tatsächlichen Verkauf im CRM abbildet. Vom Prozess, über das Design bis schlussendlich zum fertigen Produkt wird alles erstellt. Die Zusammen­arbeit mit Kunden ist meist langfristig, manche führen bereits den zweiten Website-Relaunch mit Functn durch, mit anderen arbeitet man als einer der wenigen rot-weiß-roten Contentful-Enterprise-Partner zusammen. Peter meint: „Das geht nur mit Vertrauen und gemeinsamem Wachstum. Zudem over-delivern wir meistens, machen mehr, als im Angebot drinnen stand, weil wir technologisch am neuesten Stand sein wollen.”

Drei Standbeine – inhouse

Heute hat die Agentur drei wichtige Standbeine, wie Ehrenfellner ausführt: „Strategie, Kreation und Programmierung. Von Wordpress aus den Anfangstagen kann schon längst nicht mehr die Rede sein.” Mittlerweile programmiert das Team mit Headless CMS multinationale Websites für Kotányi mit 20 Ländern in 19 Sprachen oder Strabag Real Estate mit sieben Ländern in sechs Sprachen.

Weiters kommen Web-Applikationen wie die Reporting­software „Wissensbilanz” der Universitäten an das Wissenschaftsministerium oder die Förderplattform zur Einführung von ELGA für das Gesundheitsministerium aus dem Office im sechsten Bezirk.

Kundenprojekte gehen vor

Bis heuer war Eigenmarketing nur bedingt notwendig, erst vor Kurzem wurde die erste Presseaussendung verfasst. „Lange hatten wir wenig Zeit für die eigene Website”, lacht Ehrenfellner, „aber inzwischen gibt es auch hierfür eine Strategie und ein klares Ziel.” Knapp 20 Personen arbeiteten aktuell bei Functn, und das kontinuierliche Wachstum ist eine Herausforderung.

Der „War for Talents” machte auch vor ihnen nicht halt. Und weil mittlerweile eine maßgebliche Größe erreicht wurde, muss die Präsentation nach außen einfach besser werden. „Wir launchen regelmäßig großartige Projekte und wenn wir das nicht nach außen tragen, lässt man viel Potenzial ungenutzt”, so Peter.
Das Team kocht mehrmals pro Woche im Office, es gibt gemeinsame Events, wann wer arbeitet – ab acht oder zehn Uhr, im Büro oder wo auch immer im Homeoffice – ist den Chefs egal. Niemand soll mehr als die Zeit arbeiten, die er oder sie angestellt sind: „Wir sind komplett hybrid und flexibel. Das Wichtigste ist, dass die Kunden gut betreut sind und das Ergebnis für alle zufriedenstellend ist. Das ist das Einzige, was für uns zählt.” So sollen eben die rich­tigen Köpfe bei Functn andocken.

Gemeinsam arbeiten

Wer sich nun wundert, wie ein doch recht überschaubares Team derartig große Kunden betreut, sollte sich vergegenwärtigen, dass im Bereich Web­entwicklung viel projektbasiert ist. Nachdem eine Website programmiert wurde, folgt meistens die Betreuung, technologisch und inhaltlich.

„Unser Team arbeitet mit Freude am Fortschritt, um aufstrebenden Unternehmen neue Perspektiven zu eröffnen”, so Ehrenfellner abschließend. „In einem partnerschaftlichen Dialog entstehen dabei immer Projekte, auf die wir stolz sind.”