W24: Eine Hommage an die Hauptstadt Wien
© Wien Holding Medien
Michael Kofler, GF/Programmdirektor W24, Marcin Kotlowski, GF WH-Medien, Sigrid Oblak, GF Wien Holding, Markus Pöllhuber, GF WH-Medien und Moderator Alfons Haider.
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli, Chris ­Radda und Gianna Schöneich 29.04.2016

W24: Eine Hommage an die Hauptstadt Wien

Gestern fand die WH Medien-Programmpräsentation statt, vorab sprach ­Michael Kofler über den Stadtsender W24 und seine Pläne.

••• Von Dinko Fejzuli, Chris ­Radda und Gianna Schöneich

WIEN. Unter dem Dach der Wien Holding bündelt die WH-Medien die Medienunternehmungen des Konzerns und kümmert sich um die strategische Weiterentwicklung dieses Standbeines. Dazu gehören der TV-Sender W24 Programm GmbH und die W24 Produktion GmbH, die zu den größten Content Produzenten in Österreich zählt. Zusätzlich ist seit 1. Jänner 2016 die Eurocomm-PR, ein Unternehmen der Wien Holding, für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien in Belgrad, Budapest, Krakau, Ljubljana, Prag, Sarajevo, Sofia und Zagreb zuständig.

Und: Die R9 Regional TV Aus­tria GmbH erweitert den Bereich TV mit Vermarktung und Content- Produktion. Ein weiteres Unternehmen ist die WH-Interactive GmbH, die u.a. Internetauftritt, Portale und Newsletter entwickelt.
Zur Frage, wohin die Reise künftig gehen soll, lud die Wien Holding zu einem Mediengespräch. Zusätzlich warf medianet in einem Gespräch mit W24 GF Michael Kofler einen Blick hinter die Kulissen des Senders

Digital als verbindendes Element

„All die genannten Bereiche verbindet eines: der digitale Content. Der Kern und die Grundlage unserer Arbeit ist dabei die Produktion von ­regionalen Inhalten. Wir sind von einem regionalen Fernsehanbieter zu einem digitalen Content Produzenten in der Region geworden”, so Marcin Kotlowski, GF WH-Medien bei der Pressekonferenz.
2015 erwirtschaftete die WH Medien GmbH einen Werbeumsatz von 1,3 Mio. €; der konsolidierte Umsatz betrug 5,2 Mio. €. Für 2016 peilt man einen Werbeumsatz von 1,5 Mio. € an.
Seit Jänner 2016 ist auch die Eurocomm-PR GmbH eine 100%-Tochter der WH Medien. Diese ist wiederum eine 100%-Tochter des stadteigenen Mischkonzerns Wien-Holding und bündelt dort die Medienunternehmen im Digital- und TV-Bereich; dazu gehört auch der Stadtsender W24.
Das neue Unternehmen Eurocomm-PR selbst ist für die Auslandskommunikation der Stadt Wien mit Fokus auf Süd- und Zentraleuropa zuständig. Zuvor war der privat geführte Compress-Verlag für diese Aufgabe zuständig.
„Unser Ziel ist es, die Stadt als Know-how-Träger für unterschiedliche Branchen und Technologien und als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren”, erklärt hierzu Sigrid Oblak, Geschäftsführerin der Wien Holding. „Wir glauben, Wien hat viele Themen, die gut zu verkaufen sind. Wir können herzeigbare Antworten auf spannende Fragen liefern.”
„Wir wollen unsere Mittel effizient einsetzen und versuchen, mit zwei Drittel des bisherigen Budgets das künftige Leistungsspektrum abzudecken”, so Oblak. Um dies zu gewährleisten, wurden drei Büros, in Moskau, Bukarest und Bratislava, geschlossen. Und auch das Flughafenmagazin Enjoy Vienna wurde eingestellt.
Ziel von Eurocomm-PR soll außerdem sein, dass die Städte als vernetzter Wirtschaftsraum voneinander lernen und profitieren können.

Neues beim TV-Sender W24

„Ein großer Vorteil ist der neue zentrale Standort der WH Medien. Marketing, Social Media, Buchhaltung, Controlling und Verwaltung wurden nun zusammengezogen; damit können wir Synergien und Einsparungen erreichen. Auf einer zentralen Datenbank wird der gesamte produzierte Content des Unternehmens zur Verfügung gestellt und ist so digital verfügbar”, erklärt Kotlowski.

Weitere Neuerungen sind auch beim TV-Sender W24 zu beobachten. Dieser stellte am gestrigen Abend, bei der WH Medien Programmpräsentation, neue Formate vor: „Und? Hat’s g’schmeckt?” Diese Frage wird heute der Gastro­kritiker und frisch gebackene Romy-Preisträger Florian Holzer an drei Hobbygourmets in seiner neuen TV-Show auf W24 stellen. Um 19:30 Uhr und 22:00 Uhr werden drei Gäste über einen Lokalbesuch in einem von drei vorgeschlagenen Lokalen berichten.
Im eigens aufgebauten Studio im Wien Museum diskutieren die drei über ihre Erfahrungen in Wiener Speise-Lokalen. Das neue Format stammt ursprünglich aus Chicago und wurde gestern Abend in den Wiener Sofiensälen vorgestellt.

Wiener Themen und Inhalte

„Wenn man über Essen spricht, spricht man in Wirklichkeit über die Welt und über die Kultur, die dahintersteckt”, so W24-Geschäftsführer Michael Kofler im zusätzlich zur Pressekonferenz geführten Interview mit medianet. In den USA geht „Check Please” bereits in die 15. Staffel und hat dort sogar einen Emmy bekommen, nun wird der Wiener Lokalsender sein Glück mit dem Format versuchen: „Wir behandeln Wiener Themen und Inhalte; das unterscheidet uns maßgeblich von anderen TV-Sendern in Österreich. Matti Bunzl, der Direktor des Wien Museums, hat die Sendungsidee nach Europa gebracht. Es gibt keinen anderen Sender, der so viel Content besitzt, wenn es um das Thema Wien geht. Wir verstehen uns als audiovisuelles Gedächtnis der Stadt; die Stadt hat viel an Geschichte zu erzählen, und das muss man nutzen.”

Botschaften für Wien in Wien

Der Sender W24 versteht sich als das Hauptstandbein der WH-Medien Gruppe, die von Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber geführt wird. Der Digitalbereich WH Digital wird derzeit massiv entwickelt und ausgebaut, bei WH Interactive findet sich alles rund um technische Entwicklungen und Kompetenzen wieder.

Ein weiteres Unternehmen, an dem man beteiligt ist, ist der Regional-Senderverbund R9, wo aus jedem Bundesland ein Regionalsender vertreten ist. Mit dem Unternehmen R9 hat man außerdem die Möglichkeit, die Sendung ­„Österreich Blick”, welche von ­Alfons Haider moderiert wird, auf allen Sendern der R9 Gruppe auszuspielen: „Für die Werbewirtschaft ist das interessant, da hier ein ­gemeinsames Programmumfeld gegeben ist. Österreich Blick läuft am Freitag und am Sonntag auf allen Sendern zur gleichen Zeit.”

Konkrete Sendungen für Kunden

W24 der TV-Sender produziert täglich 2,5 Stunden Content, dieser läuft dann in Schleife. Werbe­blöcke können klassisch zwischen den Programmfenstern gebucht werden: „Es gibt auch die Möglichkeit, Kunden mit konkreten Sendungen in Verbindung zu bringen”, erklärt Kofler. „Für Werbekunden sind wir dann interessant, wenn jemand Botschaften für Wien in Wien verbreiten möchte. Es gibt praktisch keinen Streuverlust.”

Vielfältiges, regionales Programm

W24 ist nah bei den Wienern – sei es beim Donauinselfest, über welches man wie schon 2015 auch heuer 60 Stunden lang berichten wird, oder beim vergangenen Steirerfest. „Wir sind im Teletest vertreten und erreichen bis zu 100.000 Personen täglich. In Spitzenzeiten hatten wir in den letzten Jahren einen Marktanteil von 2,7 Prozent.

Heuer können wir unsere Reichweite maßgeblich ausbauen. So waren wir bisher exklusiv im Kabel­netz der UPC, momentan sind wir mit diversen anderen Betreibern im Gespräch und werden auch ins Wiener Umland gehen. Unsere technische Reichweite wird sich so auf bis zu 700.000 Haushalte bis Ende des Jahres erweitern. Das gibt dem Produkt natürlich eine ganz andere Relevanz”, so der W24-Geschäftsführer.
Aufgrund dieser Neuerungen haben nun immer mehr Menschen die Möglichkeit, dabei zu sein; damit bleibt man dem W24-Motto „Ich bin dabei” treu. Gefeiert wurden vergangenen Donnerstag vor allem neue Formate des Senders.

Quotenstark: 24 Stunden Wien

Das quotenstärkste Format des Senders ist „24 Stunden Wien”: „Das ist sicherlich das Format, wo man mitbekommt, was in Wien los ist. Um 18:30 Uhr, von Montag bis Freitag, moderieren Gerhard Koller und Mona Müller den Nachrichtenteil, Peter Schreiber und Nadine Friedrich den Serviceteil. Es handelt sich bei 24 Stunden Wien um unser Kernprodukt, es ist somit auch am besten buchbar.”

Mit #POP! wird Moderator Peter Schreiber von Konzerten der Stadt berichten, neue Musikvideos und Modetrends zeigen, aber auch Videospiele vorstellen. „Die Jüngeren Zuschauer werden wir mit diesem Programm ansprechen können, dennoch fokussieren wir uns auf unsere Zielgruppe, die zwischen 30 und 50 Jahren alt ist”, erklärt ­Kofler zum neuen Format.

W24 als Contentproduzent

Ein Kern des W24-Geschäfts­modells ist die Tätigkeit als Contentproduzent. 1/3 des Umsatzes 2015 generierte man durch die Arbeit für ­andere Sender und Unternehmen: „Wir haben sehr viel Know-how, sind extrem schnell, günstig und liefern sehr guten Content. Der Wiener Mittelstand lebt von kleinen und mittleren Unternehmen; gerade diese benötigen mediale Präsenz, um sich auch gegenüber Größeren zu behaupten. Mit uns ist das zu vernünftigen Preisen möglich.”

Vergangenes Jahr setzte W24 ­circa 4 Mio. € um. Man habe sich in den letzten 25 Jahren als Marke gut etabliert, erklärt Kofler: „Jetzt geht es darum, die nächsten Schritte zu gehen.” 2016 konzentriere man sich vor allem auf das Thema „Digitalisierung”.
„Fernsehen ist schön und gut und nach wie vor attraktiv. Es ist allerdings extrem wichtig, auf allen Kanälen erreichbar zu sein. Unter dem Motto ‚Digital First' haben wir uns hier zentrale Entwicklungsziele gesetzt. Unseren Einschätzungen zufolge erwarten wir uns, dass das Programm besser wahrgenommen wird. Es ist einfacher strukturiert, und wir haben als kleiner Sender gelernt, uns auf Leuchttürme zu ­fokussieren und damit unsere Reichweite sukzessive zu erhöhen”, so Kofler abschließend über die künftige Strategie des Senders.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL