Weitergeben statt verfallen lassen
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MARKETING & MEDIA Redaktion 14.07.2023

Weitergeben statt verfallen lassen

Ines-Jeanne Paupié bietet mit der Plattform Flash Chance eine „Rettungsmöglichkeit” für Gelegenheiten mit Ablaufdatum.

••• Von Oliver Jonke und Britta Biron

Geschenkgutscheine für Konzerte, Kurse und Ähnliches sind beliebt, doch viele verfallen. Wie verschiedene Umfragen zu dem Thema gezeigt haben, ist der häufigste Grund, dass der Beschenkte zum geplanten Termin dann doch keine Zeit hat. Schade eigentlich, dachte sich Ines-Jeanne Paupié – und fand eine Lösung für das Problem: Flash Chance, ein Marktplatz, über den termingebundene Aktivitäten unkompliziert und schnell an andere weitergegeben werden können. Im Gespräch mit media-net erläutert sie das Konzept, das sogar mit einem plattform-eigenen Botendienst aufwartet.


medianet:
Gab es ein besonderes Ereignis, das Sie zur Gründung von Flash Chance inspiriert hat?
Ines-Jeanne Paupié: Die Initialidee kam mir bei einem Film über eine abgesagte Hochzeit. Darin wurde die liebevoll von der Freundin der doch-nicht-Braut gestaltete Torte letztlich einfach in den Müll geworfen. Ich habe mir überlegt, was ich in dieser Situation gemacht hätte, und fand es schade, dass es keine Online-Plattform gibt, die auf dieses zeitkritische Thema spezialisiert ist. Also gründete ich eine.

medianet: Der Name Flash Chance klingt äußerst dynamisch. Wie ist er eigentlich entstanden?
Paupié: Die Dynamik ist beabsichtigt – Zeit und Schnelligkeit spielen eine große Rolle, wenn man günstige und einmalige Gelegenheiten wahrnehmen will. Da heißt es, blitzschnell zugreifen. Andererseits wechselt aber auch das Angebot auf der Plattform sehr schnell.

medianet:
Angebote einstellen bzw. die Lieferung der Gutscheine – geht das auch so flott?
Paupié: Ja, das erstmalige Anlegen eines Kontos und das Hochladen eines Angebots dauert maximal fünf Minuten. In Wien und Graz werden die Käufe binnen drei Stunden abgeholt und zugestellt. Im Rest von Österreich erfolgt die Lieferung innerhalb von ein bis zwei Werktagen.

medianet:
Was kostet die Nutzung von Flash Chance?
Paupié: Für die Käufer und Verkäufer ist unsere Plattform kostenlos, von den Verkäufern wird im Fall eines Verkaufs eine geringe Provision einbehalten. Darüber hinaus bieten wir optional kostenpflichtige Zusatzpakete an, zum Beispiel, um Angebote hervorzuheben oder an interessierte Nutzergruppen zu senden.

medianet: Apropos Zahlung. Wie sieht es da mit der Sicherheit bzw. dem Käuferschutz aus?
Paupié: Diese Faktoren sind mir persönlich sehr wichtig, weswegen ich bei der Konzeption des Online-Marktplatzes großen Wert darauf gelegt habe. Schwarze Schafe kann man hier leider nicht vollständig ausschließen, aber für solche Fälle möchte ich natürlich sicherstellen, dass Käufer und Verkäufer bestmöglich geschützt sind. Aus diesem Grund arbeiten wir mit dem Zahlungsdienstleister Stripe zusammen; Stripe bietet weltweit ein Betrugs- & Präventionssystem an, welches wir optimal für Flash Chance einsetzen. Zudem bieten wir auch eine Geld-zurück-Garantie an.

medianet:
Wie hoch ist das Marktpotenzial von termingebundenen Gutscheinen in Österreich?
Paupié: Laut einer Studie verfallen in Österreich rund 40 Prozent aller Gutscheine sowie 20 bis 25 Prozent aller Tickets für Konzerte und andere Kulturevents, weil sie aus verschiedensten Gründen nicht wahrgenommen werden können. International sieht es ähnlich aus.

medianet:
Denken Sie also schon daran, auf den ausländischen Markt zu expandieren?
Paupié: Vorerst konzentrieren wir uns auf den österreichischen Markt, vor allem Ballungsräume wie Wien und Graz. Das soll sich aber natürlich weiterentwickeln. Mittelfristig ist geplant, das Angebot auf die D-A-CH-Region zu erweitern, in der Folge dann auch auf den gesamten europäischen Raum.

medianet: Mit Flash Chance richten Sie sich aber nicht nur an Privatpersonen, sondern als neue Vermarktungsschiene für Restkontingente auch an Unternehmen. Für welche Branchen ist das Ihrer Meinung nach interessant?
Paupié: Ich sehe hier großes Potenzial für Eventveranstalter und -organisatoren sowie Branchen, in denen Time Slots eine wichtige Rolle spielen, wie etwa der Dienstleistungssektor. Unternehmen, und vor allem Kleinbetriebe, können Flash Chance als Verkaufskanal nutzen und in kurzer Zeit eine riesige Usergemeinschaft und potenzielle Käufer auf sich aufmerksam machen.

medianet:
Was ist der nächste Schritt für Flash Chance?
Paupié: Ehrlich gesagt wurden wir vom Erfolg der Erstankündigung etwas überrascht. Nach den ersten Presseaussendungen war der Zuspruch so gewaltig, dass unsere Gelegenheiten in Windeseile ausverkauft waren. Ich wünsche mir also nicht nur neue Käufer, sondern vor allem viele Unternehmen, Veranstalter und Privatpersonen, die über Flash Chance ihre termingebundenen Angebote und Gelegenheiten weitergeben wollen – schließlich lebt auch unsere Plattform von einem vielfältigen Angebot.

medianet: Die Vision von Flash Chance ist: ‚Hol dir die Idee'. Was ist darunter zu verstehen?
Paupié: Die Plattform ist für Menschen, die spontan etwas unternehmen wollen und so auf außerordentliche Ideen in ihrer Nähe oder auch im Urlaub aufmerksam werden. Wir wollen die Menschen aus den Häusern und Wohnungen locken, damit sie etwas Neues erleben. Viele unserer Angebote sind von Menschen wochenlang bis ins kleinste Detail geplant worden, und diese Ideen würden leider einfach verfallen. Wir haben sehr gute Rückmeldungen von vielen unserer Kunden, die eine Gelegenheit übernehmen bzw. kaufen, weil sie selbst gar nicht auf solche Ideen kommen würden und dadurch einmalige Gelegenheiten wahrgenommen haben.

medianet:
Wie schätzen Sie die Mitbewerbersituation ein?
Paupié: Es gibt vor allem in Übersee verschiedene Plattformen und Ticketbörsen, auf denen auch versucht wird, kurzfristige Veranstaltungen weiterzugeben. Einen Mitbewerber in dieser speziellen Nische, auf die wir uns fokussieren, habe ich bisher aber noch keinen gefunden. Das freut mich sehr, denn damit hat Flash Chance ein Alleinstellungsmerkmal.

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