„Wenn es läuft, dann läuft’s”
© Puls 4
Café Puls startete die Highlightwoche mit Prominenten und Live-Publikum.
MARKETING & MEDIA Redaktion 01.04.2016

„Wenn es läuft, dann läuft’s”

Den neuen Mitbewerber am Frühstücksfernsehhimmel begrüßte man mit einer eigenen ­Aktionswoche. Aber auch ansonsten herrscht beim Privatsender Puls 4 reges Treiben.

WIEN. Bei unserem Besuch beim Puls 4-Programmchef Johannes Kampel am dieswöchigen Dienstag um zehn Uhr tummelte sich immer noch Live-Publikum im Foyer der ProSiebenSat.1 Puls 4 Gruppe im Media Quarter Marx in Wien. Und sie waren nicht die einzigen die früh auf den Beinen waren: Senderchef Kampel verfolgte nicht nur das eigene Frühstücksfernsehen, sondern zappte auch zum ORF.

Mit medianet sprach er über erste Eindrücke und ein erfolgreiches erstes Quartal.


medianet:
Herr Kampel, Sie haben den Morgen vor dem Fernseher verbracht und auch den neuen Mitbewerber ORF beobachtet. Wie ist Ihr erstes Resümee nach dem Startschuss von ‚Guten Morgen Österreich'?
Johannes Kampel: Nach einem Tag und einer Stunde Zuschauen verstehe ich nun die vielen unterschiedlichen Sendungsteile. Das bedeutet, dass das Wetter und die ZiB-Parts, also relativ viele Teile, aus dem ORF-Studio vom Küniglberg kommen. Die Bilder vor Ort waren am Dienstag – wie auch von Herr Wrabetz hervorgehoben – wetterbegünstigt, und die Sendung startete vor einer Liftstation. Es war nicht so, als hätte man sagen können, der Ort kommt zusammen und schaut zu. Ich habe wieder zu Puls 4 gezappt und damit war ich sehr zufrieden. Es war ein Blick ins Land versus einer ‚Guten Morgen Stimmung' bei Puls 4.
medianet: Bei Café Puls war mehr Action?
Kampel: Ich muss sagen, heute am Starttag war es so. Und ich glaube, das ist eine relativ objektive Sicht.

medianet:
Sie haben zeitgleich mit dem Start des ORF-Frühfernsehens am Dienstag die Café Puls Highlightwoche eingeleitet. Wieso?
Kampel: Wir haben das Konzept vom Vorjahr zum zehnten Jubiläum aufgegriffen. Das Moderatoren- Team Bianca Schwarzjirg und Florian Danner sowie Wetter-Lady ­Verena Schneider und News-Anchor Werner Sejka frühstücken mit Stargästen, Live-Bands und das alles mit einem Publikum, welches live in die Sendung einbezogen wurde. Am Dienstag waren unter anderem Sängerin Rose May Alaba, der ehemalige Skispringer Thomas Morgenstern und Model Larissa Marolt bei uns im Studio zu Besuch. Der Zuspruch ist dementsprechend groß, dass wir dieses Vorhaben mit Live-Publikum ab jetzt jeden Freitag wiederholen werden.

medianet:
Ist die Highlightwoche eine Antwort auf den Start von Guten Morgen Österreich?
Kampel: Ich würde es nicht als Antwort bezeichnen, sondern als eine Verstärkung des Bildes verstehen. Das ist für uns Frühstücksfernsehen. Wir setzen darauf, mit den Zusehern ein Naheverhältnis zu pflegen. Wer uns besucht, ist nah an der Familie, wie man sie aus dem Fernsehen kennt.

Experience und Zuschauernähe sind das, was wir wollen. Wir glauben nicht, dass man überall vor Ort sein muss, wir holen die Situationen und die Menschen zu uns und zeigen, dass wir das, was wir machen, schon einem Jahrzehnt gern tun. Wir nehmen diese Euphorie mit und nutzen den Schwung, den der Eintritt des ORF ins Frühfernsehen gebracht hat. Das war von Anfang an unsere Linie.


medianet:
Spüren Sie den neuen Mitbewerber bezüglich Ihrer Werbeeinnahmen?
Kampel: Ich habe am Dienstag bei Guten Morgen Österreich keinen Werbeblock entdeckt. Gleichzeitig ist Café Puls so erfolgreich wie nie. In den ersten Wochen 2016 erreichten wir einen Marktanteil von rund 25 Prozent. Café Puls ist eine beliebte und sehr gut gebuchte Sendung. Für uns sind keine ­Änderungen am Werbemarkt zu verzeichnen.

medianet:
Laut der Quotenmeldungen der Sendergruppe haben Sie ein sehr gutes erstes Quartal hinter sich gebracht.
Kampel: Das erste Quartal war ein optimaler Start ins neue Jahr. Wenn es läuft, dann läuft’s. Alles, was wir uns vorgenommen haben und woran wir 2015 gearbeitet haben, konnten wir 2016 umsetzen. Wir haben unsere Eigenformate gestartet und damit Hits gelandet. Alle Sender der ProSiebenSat.1 Puls 4 Gruppe liegen über dem Vorjahresniveau.

Das Schöne ist, wenn man Erfolg hat, dann kann man sich auf die nächsten Projekte konzentrieren. Misserfolg bedeutet immer, man muss nacharbeiten. Wir können jetzt neue Highlights an den Start bringen, weil wir gesetzte Formate haben, die gut funktionieren. ‚Bist du deppert!' haben wir im Februar und März in die zweite Staffel geschickt, mit der wir uns im Vergleich zur ersten Staffel um 44 Prozent steigern konnten und im Schnitt 7,2 Prozent Marktanteil erreicht haben. ‚Super Nowak' erreichte einen Marktanteil von 8,1 Prozent. Ab dem 3. Mai geht es deshalb für beide Formate in die dritte Staffel.


medianet:
Ein Erfolgsformat scheint auch ‚2 Minuten 2 Millionen' zu sein.
Kampel: Mit der Sendung vergangenen Dienstag erreichten wir einen Marktanteil von 6,9 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. Die Durchschnittsreichweite lag bei 144.100 Zuschauern. Im Durchschnitt ­liegen wir damit mit den ersten vier Sendungen in der marktrelevanten Zielgruppe sogar bei 7,3 Prozent, das bedeutet eine Steigerung von 37 Prozent zur Vorjahresstaffel.

medianet:
Was darf man sich in den nächsten Monaten außerdem erwarten?
Kampel: Ein großes Thema ist natürlich die Bundespräsidentenwahl. Die Puls 4 – News agieren perfekt. Bei den Terroranschlägen in Brüssel reagierten wir schnell und konnten zahlreiche Experten mit ihren Stellungnahmen ins Studio holen. Das zeigt: Wir sind ein Player geworden. Man kommt gern zu uns. Das gilt auch für die Bundespräsidentenwahl und somit auch für die erste ­Elefantenrunde Österreichs am ­3. April.

medianet:
Sie sind seit dem 1. Juli 2015 Senderchef. Die Quoten sprechen für sich, man ist wohl zufrieden mit Ihnen?
Kampel: (lacht) Ja, es war ein guter Start, und ich möchte mich vor allem bei meinen Kollegen dafür bedanken, ohne deren Einsatz und Ideen ein solcher Erfolg nicht möglich wäre.

medianet:
Welche Herausforderungen sehen Sie noch auf sich zukommen?
Kampel: Es geht um das konsequente Ausbauen. Man sollte sich nie ausruhen auf dem, was man erreicht hat, stets weiterdenken und sich weiterentwickeln. Das Interessante bei einem Fernsehprogramm von 168 Stunden pro Woche ist, man hat genügend Gelegenheit dafür. Es geht nicht allein darum, welchen Teil des Programms man verbessert, sondern vielmehr darum, was für den jeweiligen Abend und für die jeweilige Zeit das richtige Format ist. Sich einen Teil nach dem anderen vorzunehmen und sich zu sagen, hier liegt Verbesserungspotenzial. Das haben wir im letzten halben Jahr gut gelernt, nun sind wir mitten in der Umsetzungen, haben einen Plan und kennen den Weg. (gs)

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