Wenn Marketing auf Religion trifft
MARKETING & MEDIA Redaktion 22.02.2019

Wenn Marketing auf Religion trifft

Motto: Was du nicht willst, das man dir antut, das tue du auch nicht deinen Konsumenten an.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

ERLEUCHTUNG. Kennen Sie den indischen ­Guru Sri Sri Ravi Shankar? Nein? Kannte ich auch nicht – bis Mittwoch dieser Woche. Da stand er als Redner auf der Bühne des IAA World Congress im südindischen Kochi.

IAA, World Congress – und dann ein Guru? Auch wenn das Ganze in Indien stattfindet, kann man sich zu Recht fragen, was er wohl zum Thema Marketing zu sagen haben wird.
Achtung, Spoiler: Er hatte – und vermutlich einen der klügsten Sätze des Kongresses überhaupt. Und das will etwas heißen, denn vor und nach dem Guru gaben sich die ganz Großen der globalen Kommunikationsindustrie die Klinke in die Hand.
Denn: Seine Heiligkeit Ravi Shankar meinte, nachdem wir im Auditorium mit ihm zunächst meditieren durften, in Richtung der vielen Marketingexperten im Raum: „Was du nicht willst, das man dir antut, das tue du auch nicht deinen Konsumenten an”.
So einfach wäre es also? Das Prinzip für wirtschaftlichen Erfolg, bei dem nicht außer einem selbst alle anderen auf der Strecke bleiben.
Klingt utopisch, ist es aber schon längst nicht mehr, denn wenn selbst Marc Pritchard, Chief Brand Officer, Procter & Gamble, in seinem Vortrag meint: „Doing good is good for growth”, dann kann der Gedanke des indischen Gurus nicht so falsch sein. Jetzt ist P&G sicher ein globales Unternehmen, welches schon durch diverse Aktionen wie etwa die weltweit aufsehenerregende Kampagne „Like a girl” für die Marke Always oder seine generelle Philosophie in Bezug auf das eigene Handeln und die Verantwortung als globales Unternehmen der Gesellschaft gegenüber bekannt ist-
Doch wie meinte IAA Global President Srinivasan Swamy sinngemäß, wenn es darum geht, sich gegenseitig zu bekämpfen, oder doch zusammenzuschließen zum Wohle aller: „Wenn wir das nicht tun, wird es am Ende für alle nur viel teurer.” Und diese Sichtweise gilt vermutlich nicht nur für Unternehmen, sondern für unsere gesamte Gesellschaft.

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