WIEN. Mit dem „Jugend Trend Monitor” fühlen das Marktforschungsinstitut Marketagent und die Eventagentur DocLX der heimischen Jugend jedes Jahr zu aktuellen Themen auf den Zahn. In der aktuellen Studie mit 3.811 Teilnehmern wird die Einstellung zu den Maßnahmen der Bundesregierung sowie der Umgang mit Home-Schooling und anderen Facetten der neuen Normalität hinterfragt. Sie wurde zwischen 26. März und 8. April 2020 durchgeführt und fällt damit bereits mitten in die Zeit der Covid-19-Maßnahmen.
„Die Bundesregierung hat mit ihrer klaren und sachlichen Kommunikation die heimische Jugend richtig angesprochen”, fasst DocLX-Gründer Alexander Knechtsberger die Ergebnisse zusammen. Die Maßnahmen würden mitgetragen und die Arbeit der Regierung positiv bewertet. „Mit dem neuen Alltag kommen die jungen Österreicherinnen und Österreicher offensichtlich gut zurecht. Dabei hilft ihnen die Digitalisierung, die zum Alltag gehört. Das soziale Verantwortungsbewusstsein ist bei jungen Menschen erfreulicherweise sehr stark ausgeprägt.”
Maßnahmen unterstützt
Der „Jugend Trend Monitor” zeigt: Österreichs Jugend nimmt die Lage rund um das Coronavirus ernst (94,3%) und begrüßt auch die Maßnahmen der Bundesregierung zu deren Bewältigung. Lediglich ein Prozent sieht die Bedrohung durch das Virus als nicht ernst an. Sorgen machen sich die jungen Menschen vor allem um die Ansteckung von Familienmitgliedern (69,6%), die teilweise zur Risikogruppe zählen, und Freunden (32,5%); die eigene Ansteckung macht nur 20,2% Sorgen.
Der Arbeit der österreichischen Bundesregierung stellen 93% ein gutes Zeugnis aus und halten sie für kompetent. Dementsprechend hoch ist auch die Zustimmung zu den Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie: 95,6% der Befragten begrüßen sie, wobei die Zustimmung bei jungen Frauen noch etwas höher ausfällt.
80,8% geben an, gut oder sogar sehr gut mit der Situation zurechtzukommen. Nur knapp jeder Fünfte kann sich mit der neuen Normalität noch nicht so wirklich anfreunden. Trotzdem sind 96,7% bereit, die Maßnahmen einzuhalten.
Auch hier ist die Zustimmung bei jungen Frauen etwas höher: 72,8% der Frauen sind voll und ganz bereit, die Maßnahmen einzuhalten; unter den Männern sind es 63,2%. Als Grund für die konsequente Einhaltung der Regeln gaben 84,4% der befragten an, dies zu tun, um andere Menschen – vor allem ältere Generationen und Risikogruppen – zu schützen. 80,8% tun es, um die eigene Familie zu schützen.
Der persönliche Kontakt fehlt
Im neuen Alltag vermissen 82% der jungen Österreicher den persönlichen Kontakt mit Freunden und 62% Parties und Festivitäten; 41,1% bedauern, derzeit keine Reisen und Ausflüge machen zu können.
Den krisenbedingt fehlenden persönlichen Kontakt machen die Jugendlichen vor allem mithilfe Sozialer Netzwerke und Messengerdienste wieder wett: WhatsApp wird von 94,1% genutzt, Instagram von 73,5% und Snapchat von 71,1%. Auch das klassische Telefonat ist wieder hoch im Kurs: Immerhin 52,8% greifen gern zum Hörer und telefonieren, wobei Frauen diesen Kommunikationskanal intensiver nutzen. Business-Plattformen wie Skype oder Microsoft Teams werden von rund einem Viertel der Befragten für die digitale Kommunikation mit Freunden genutzt, die Plattform Zoom wird hingegen nur von neun Prozent. Auch das medial viel diskutierte TikTok spielt mit einer Nutzung von 6,5% eine untergeordnete Rolle.
Matura macht vielen Sorgen
Der reale Schul- und Universitätsalltag geht nur 34,7% der Umfrageteilnehmer ab – der Großteil (80,2%) kommt mit dem digitalen Unterricht zu Hause gut oder sogar sehr gut zurecht. Nur knapp jeder Fünfte fühlt sich im digitalen Klassenzimmer noch nicht ganz so wohl. Ein etwas anderes Bild zeichnet sich unter den Maturanten ab: 61,1% blicken besorgt auf die bevorstehende Matura.
„Trotz vieler Einschränkungen und Entbehrungen gehen die jungen Österreicherinnen und Österreicher sehr pragmatisch mit der Situation um und erkennen auch positive Aspekte wie sinkende Umweltbelastung oder abnehmenden Konsumwahn. Die Phase der Entschleunigung ist für die Jungen wohl ungewohnt, aber nicht unwillkommen”, meint Marketagent-Eigentümer Thomas Schwabl. (red)