WIEN. Es war ein kleines Durcheinander, was sich da in den letzten Tagen abspielte. Das Ö1-Medienmagazin #doublecheck berichtete, Horst Pirker, Chef der Verlagsgruppe News, würde die Media-Analyse für ein veraltetes Instrument halten und deshalb eigene Erhebungen in Auftrag geben.
Bewährtes Instrument
Nun erklärte Pirker gegenüber dem Standard: „Ich habe nur gesagt, dass die Media-Analyse unsere Community-Strategie nicht abbilden kann, weil Communities kein Kriterium (Break) der Media-Analyse sind. Die Media-Analyse ist ein bewährtes Instrument, aber eben derzeit nicht geeignet, den Erfolg oder Misserfolg unserer Strategie abzubilden.”
Nicht zufrieden scheint auch die Mediengruppe Österreich mit der Media-Analyse zu sein; in Eigeninseraten kündigte auch sie eine eigene Erhebung als Konkurrenz ab 2018 an – den Medien-Monitor. Dieser soll von Research Affairs erhoben werden, die auch schon für Österreichs Politikumfragen zuständig ist.
Ob man da nicht zusammenarbeiten möchte, fragte der Standard und Pirker antwortete: „Wir machen auch sicher keine eigene Media-Analyse und werden auch nicht mit den Fellners kooperieren.”
„News” bringt Verluste
Pirker hatte Mitte 2016 den 56%-Anteil von Gruner+Jahr übernommen. Er plante Schwarze Zahlen und war erfolgreich.
Auf der Website von #doublecheck ist zu lesen, dass vor allem das Magazin News weiter Verluste bringe, und so sagt Pirker gegenüber dem Magazin: „Wenn es diesen verlegerischen Gedanken und diese emotionale Komponente nicht gäbe, dann hätten Vorgänger von mir News schon eingestellt. Es klingt ein bisschen banal, aber: Geld allein macht nicht glücklich.” Pirker baut jedenfalls auf die Idee von Eco-Systemen rund um seine Printmarken; hier erschließt er zielgruppenorientierte Einnahmequellen und das neben Werbung und Vertriebserlösen. (gs)