„Wir zeigen immer das große Ganze auf”
© Arthur Michalek
Marian Hiller
MARKETING & MEDIA Anna Polyzoides 06.04.2018

„Wir zeigen immer das große Ganze auf”

Die Agentur Hiller Communications ist seit drei Jahren im Geschäft und setzt vor allem auf Transparenz.

••• Von Anna Polyzoides

In einer Zeit, in der eine Digitalisierungswelle auf die nächste folgte, wagte Marian Hiller, ehemaliger Kommunikationsleiter der Niederösterreich-Werbung und Pressesprecher der TUI Austria Holding, den Sprung ins Agenturgeschäft. 2015 hat er sich mit Hiller Communications selbstständig gemacht. Seitdem hat sich in der Medienbranche viel getan. Die Rede ist immer mehr von innovativen Content-Marketing-Strategien, der Zusammenarbeit mit Influencern und zielführenden Live-Performance-Maßnahmen. So viel ist klar: Die Digitalisierung hat alle Geschäftsbereiche erreicht.

Dieser Paradigmenwechsel hat die Agenturbranche fest im Griff. Den wachsenden Anforderungen dieser unsteten Branche gerecht zu werden, entpuppte sich für viele Agenturen als Sisyphusaufgabe. Das Team von Hiller Communications jedoch hat sich dieser Entwicklung erfolgreich angenommen. Kommuniziert wird zeitgemäß und crossmedial.

Disruptives Gedankengut

Um den wachsenden Herausforderungen der Branche beizukommen, ist laut Hiller „disruptives Gedankengut wichtiger denn je. Wir Kommunikatoren müssen Räume für den Dialog schaffen – nicht weil sich das gut anfühlt, sondern weil es notwendig ist”, sagt Gründer Marian Hiller, der kürzlich mit seiner Agentur sein dreijähriges Jubiläum feierte.

Auf eine Spezialisierung verzichtet Hiller Communications, die breit im Tourismus-, Wirtschafts- und Lifestylebereich aufgestellt ist. „Wir bieten vieles, nicht alles. Eine Agentur auf Augenhöhe – persönlich und transparent. Und das ist auch das Stichwort: Transparenz! Wir arbeiten mit starken Partneragenturen und führenden Experten im Online-Marketing- und Bewegtbildbereich zusammen, um unseren Kundinnen und Kunden individuelle 360-Grad-Angebote zu schnüren. Das mag man, oder eben nicht. Wir können mit beidem gut leben”, so Hiller.
Zu den treuesten Kunden zählen die Top-Ausflugsziele Niederösterreichs, die mittlerweile die Speerspitze in Niederösterreichs Ausflugstourismus bilden.
„Darüber hinaus konnten wir die Raxalpe in kürzester Zeit als den Schneeschuhwanderberg in den Wiener Alpen positionieren. Auch bei Start-ups kommt unsere direkte Kommunikation gut an. Neben Selectra Österreich, einem Anmelde- und Wechselportal für Energie und Telekom, unterstützen wir immer wieder Newcomer bei der Markteinführung. In einigen Fällen sind wir inkognito für Unternehmen tätig”, sagt Hiller.
Quo vadis? Die relevanten Touchpoints bei der Customer-Journey verlagern sich immer mehr in den digitalen Raum. „In der digitalen Welt gibt es so viel Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Der Trend zu Mobile ist ungebrochen, die Entwicklung von Artificial Intelligence lange nicht abgeschlossen. Eine langfristige Prognose sehe ich in dieser schnelllebigen Zeit als nicht professionell an.”
Auffallend ist, dass Online im Vergleich zu Print eine enorme Nachhaltigkeit und Wiederauffindbarkeit besitzt, doch auch der klassische Printbereich ist für Hiller essenziell: „Wir zeigen immer das große Ganze auf. Neben dem Bewegtbild, der Online-PR sowie Kooperationen mit externen Multiplikatoren spüren wir bei unseren Kundinnen und Kunden eine Steigerung der Wertschätzung gegenüber der klassischen PR – und das ist gut so. Trotzdem: Print könnte in den postfaktischen Zeiten noch mehr herausholen.”

Mut zur Kreativität

Wo der Job vor 15 Jahren mit einer klassischen Presseaussendung erledigt war, stehen in der Öffentlichkeitsarbeit heute andere Herausforderungen auf der Tagesordnung. Genau das macht für Hiller den Reiz aus: „Wir haben den schönsten Beruf, den man sich vorstellen kann. Wir erzählen Geschichten. Wir kommunizieren, Tag ein und Tag aus. Auf verschiedensten Ebenen, mit den unterschiedlichsten Zielgruppen. Genau das macht es so spannend und reizvoll.”

Wer in der wankelmütigen Branche mithalten will, muss kreative Lösungen finden. Das ist auch, was Hiller vor drei Jahren zur Selbstständigkeit motiviert hat: „Ich wollte mich noch kreativer austoben, was in der Unternehmenskommunikation in vielen Fällen nur begrenzt möglich ist. Als Agentur kann man flexibel und kreativ sein, man lernt laufend Neues.” Gerade für eine junge Agentur sind Lernbereitschaft und stetige Optimierung entscheidende Voraussetzungen, weiß Hiller: „Vor allem im ersten Jahr nach der Agenturgründung geht es nicht um den wirtschaftlichen Erfolg. Du musst deinen Platz im PR-Markt finden und täglich an der Qualitätsschraube drehen. Und habe den Mut, auch nein zu sagen, wenn ein Projekt nicht zu dir passt. Besonders für eine kleine Agentur, die gerade im Aufbau ist, ist nichts schlimmer als schlechte Mundpropaganda. Da ist das Nein das neue Ja.”
Im rasanten Wandel der Medienbranche haben kleinere Agenturen wie Hiller Communications einen großen Vorteil: Sie können flexibel und schnell agieren.

Klein und fein

Um auf dem Markt nicht unterzugehen, muss man mit kleineren Budgets kreativ umgehen lernen: „Es ist viel, aber nicht alles möglich mit einem kleinen Budget. Ich forciere kreative Ansätze und suche verstärkt den persönlichen Kontakt mit den Journalisten.” Wichtig ist für Hiller, authentisch zu sein: „Wir sind sehr transparent und machen uns nicht größer, als wir sind. Wir spielen mit offenen Karten.”

In den vergangenen drei Jahren seit Unternehmensgründung hat sich Hiller Communications zu einem ernstzunehmenden Player auf dem Spielfeld der PR-Agenturen entwickelt. Die erst Teiletappe hat die junge Agentur erfolgreich absolviert: „Am Anfang waren wir kommunikativer Sparringspartner für Fliegengewichte. Mittlerweile sind wir auch für Mittel- und Schwergewichte interessant”, so Hiller, „das ist aber nur ein Etappensieg, viele weitere sollen noch folgen.”

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