Zehn Jahre ist es her, dass in den USA zweitklassige Hypothekendarlehen das Subprime-Debakel auslösten, das sich in der Folge zu einer globalen Finanz-, Wirtschafts- und Politikkrise auswuchs und die ganze Welt in ökonomische Geiselhaft nahm. Die Jahre der Krise jedoch sind vorüber – und auch für das laufende Jahr sehen Prognosen auch für Österreichs Wirtschaft wieder gut aus: Sie behält ihre hohe Dynamik bei und wächst heuer noch etwas stärker als bisher angenommen. Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS gingen in ihren aktuellsten Prognosen von 3,2 bzw. 2,8% Realwachstum aus. Für 2019 sehen die Institute dann 2,2 bzw. 1,9% BIP-Plus. Träger des Wachstums sind Auslandsnachfrage, Investitionen und der Konsum der Privathaushalte.
Der Aufschwung gilt als „breit abgesichert”, die für heuer erwarteten rund drei Prozent BIP-Plus sind das stärkste Wachstum seit zehn Jahren.
„Intensives” Werbejahr
Das Jahr 2017 war, werblich betrachtet, „intensiv”. Dieses Fazit zieht das Marketing-Institut Focus angesichts einer Steigerung des Gesamt-Bruttovolumens um 6,5%. Die Brutto-Ausgaben für Werbung – klassische ebenso wie Sonderformen – betrugen im Vorjahr 5,5 Mrd. €.
Die Bruttoausgaben für klassische Medienwerbung legten um 4,6% auf 3,9 Mrd. € zu; inklusive Below-The-Line betrug das Wachstum sogar 6,5% auf satte 5,5 Mrd. €. Zieht man jetzt die vom Finanzministerium veröffentlichte Werbeabgabe als Hard-Facts-Vergleich heran, zeigt sich auch hier ein Wachstum um 2,4 Mio. €, was einem realen Zuwachs der zugrundeliegenden Werbeumsätze um 2,2% entspricht.
Sponsoring ist der „Werbeträger” mit der höchsten Steigerung (+12,9%); im Medienmix positioniert sich Print insgesamt mit 46,3% der Ausgaben oder 1,95 Mrd. € (+3,7%) als bevorzugtes Investment. Fernsehwerbung gesamt bestreitet mit 1,2 Mrd. € etwas mehr als ein Viertel (27,4%) der Ausgaben. Online (577 Mio.) findet sich dann schon auf Platz drei mit 13,7%. Für die Außenwerbung werden 284 Mio. (6,8% vom Gesamtaufkommen) ausgewiesen, für Radio 227 Mio. € (5,4%).
Big Spender Handel
Nach Branchen betrachtet, ist der Handel der größte „Werbepusher”. Big Spender ist dabei die Rewe Austria (Billa, Merkur) mit 171,7 Mio. €, dicht gefolgt von der Lutz-Gruppe mit 151,4 Mio. und Spar Österreich (144,5 Mio.).
Für das Jahr 2018 bescheinigte Klaus Fessel von Focus der Branche kürzlich einen eher „bescheidenen Start”. Und: Online-Werbeausgaben gehen zu über 50% in „nicht-klassische” Werbeformen – und damit oft ins Ausland. Diese Berechnung steuert das Marketing-Institut Focus zur Debatte über den Abfluss heimischen Werbegelds an internationale Konzerne bei.
Viel Geld für Google
Demnach wurden 2017 etwa 577 Mio. € für die Onlinewerbung aufgewendet – fast ein Viertel davon für Suchmaschinen, 11,2% für Social Media.
Heiter bis wolkig
Das allgemeine Wirtschaftswachstum kommt aktuell zum Großteil aus dem Ausland und beflügelt die Exporte. Davon profitiert die Industrie, die stark in Erweiterungen investiert, etwa Maschinen.
Das sich abschwächende internationale Umfeld wird laut Wifo in der Folge die heimischen Ausfuhren etwas dämpfen, womit das Wachstum 2019 geringer ausfällt. Beim IHS sieht man aber auch schon „die ersten kleinen Wolken am Konjunkturhimmel”, wie IHS-Chef Martin Kocher meinte, nämlich nicht mehr weiter steigende Konjunkturindikatoren.
Wie es aktuell in den von medianet servicierten Branchen – in marketing & media, retail, luxury brands & retail, finance & real estate, health economy, automotive business, careernetwork, destination und industrial technology – aussieht, das hat die Redaktion wie jedes Jahr bei den wichtigsten Playern erfragt. Lesen Sie mehr dazu auf den folgenden Seiten. (APA/red)