„Zentraler Bestandteil der Unternehmensidentität”
© Ikea Österreich
MARKETING & MEDIA Redaktion 30.05.2025

„Zentraler Bestandteil der Unternehmensidentität”

Ikea möchte Räume schaffen, in denen sich jeder geborgen fühlt – unabhängig von sexueller Orientierung und Identität, betont Nicole Steger (Ikea) im Interview.

In einem gesellschaftspolitischen Klima, in dem Diversity-Themen wieder vermehrt auf Anfeindungen stoßen, bezieht der Möbelkonzern Ikea weiterhin öffentlich und klar Stellung für LGBTQIA+-Inklusion. So wirbt ein akutelles Werbe-Sujet mit dem Solgan „Schlaf gut! Egal mit wem.“ und man setzt auf queere Influencer und Influencerinnen sowie Drag-Artists.
medianet bat Nicole Steger, Equality Diversity & Inclusion Leader bei Ikea Österreich um ein paar Antworten zum Thema.

medianet: In Zeiten, wo dem Thema Diversity eher ein rauer Wind entgegenweht: Warum ist Ikea das Thema LGBTQIA+-Inklusion so wichtig?
Nicole Steger: Für Ikea ist LGBTQIA+-Inklusion kein kurzfristiger Trend, sondern ein zentraler Bestandteil der Unternehmensidentität und -kultur. Als Unternehmen verfolgen wir das klare Ziel, ein besseres Zuhause für alle zu schaffen, unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität oder anderen individuellen Merkmalen. Gerade in Zeiten, in denen gesellschaftliche Vielfalt zunehmend unter Druck gerät, sehen wir uns in der Verantwortung, Haltung zu zeigen und aktiv für Gleichberechtigung einzutreten.

medianet: Was bedeutet der Slogan für Ikea konkret, ein ‚Zuhause für alle‘ schaffen zu wollen?
Steger: Bei Ikea sprechen wir oft und gerne über das Zuhause – schließlich ist es als Einrichtungshändler unser zentrales Thema. Doch gerade in diesem Zusammenhang bedeutet Zuhause weit mehr als nur die eigenen vier Wände. Es ist ein Gefühl: von Geborgenheit, Zugehörigkeit und Akzeptanz. Unser Ziel ist es, Räume zu gestalten, in denen sich alle Menschen willkommen, sicher und respektiert fühlen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Identität oder Lebensstil. Als Unternehmen, das in der Öffentlichkeit steht, tragen wir Verantwortung. Und dieser Verantwortung stellen wir uns, indem wir Haltung zeigen – klar, sichtbar und konsequent.

medianet: Welche Aktivitäten setzt Ikea Österreich im Rahmen des Pride Month – und was steckt hinter dem Claim ‚Schlaf gut! Egal mit wem!‘?
Steger: Im Pride Month 2025 setzen wir ein starkes Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung. Bereits ab dem 17. Mai, dem Idahobit, haben wir in allen Einrichtungshäusern und Distributionszentren die Pride-Flagge gehisst. Auch in den Stores wird der Pride Month sichtbar gefeiert: Regenbogenfarben zieren Showrooms und Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-Bereiche und schaffen ein inspirierendes, inklusives Umfeld.
Ein zentrales Highlight ist die österreichweite Out-of-Home-Kampagne unter dem diesjährigen Claim ‚Schlaf gut! Egal mit wem!‘. Der Slogan knüpft an das Ikea-Jahresmotto ‚Schlaf‘ an und transportiert eine klare Botschaft: Liebe und Zugehörigkeit kennen keine Norm. Unterstützt wird die Kampagne von den queeren Influencerinnen und Drag-Künstlerinnen Pandora Nox und Liam ChoClit, die mit ihrer Präsenz für Sichtbarkeit und Authentizität sorgen – sowohl auf Plakatflächen als auch auf unseren Social Media Kanälen.

medianet: Gibt es ein spezielles Highlight aus ihrer Sicht?
Steger: Ein besonderes Highlight ist die gebrandete ‚Bussi-Haltestelle‘ (vom 5. bis 16. Juni) vor dem Wiener Rathaus – genau dort, wo am 14. Juni die Regenbogenparade vorbeiziehen wird. Darüber hinaus führt Ikea auch 2025 seine Spendenaktion fort: Für jedes verkaufte Exemplar der Pillermark Fußmatte und der Vitaminer Hjärta Bettwäsche wird ein Euro an den Regenbogenkongress 2025 gespendet.

medianet: Welche Bedeutung hat die Kooperation mit Persönlichkeiten wie Pandora Nox und Liam ChoClit für die Kampagne?
Steger: Die erneute Zusammenarbeit mit Pandora Nox und Liam Choclit verleiht der Pride-Kampagne nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Authentizität und Strahlkraft. Beide sind etablierte Persönlichkeiten der queeren Community: Pandora Nox als Drag Queen und Gewinnerin von Drag Race Germany, Liam ChoClit als einer der wenigen bekannten Drag Kings im deutschsprachigen Raum. Ihre Präsenz steht für Selbstbestimmung, Vielfalt und Empowerment.

medianet: Was ist ihnen dabei wichtig?
Steger: Für Ikea ist es wichtig, nicht über, sondern mit der LGBTQIA+-Community zu sprechen. Die Kooperation mit queeren Künstlerinnen und Künstler wie Pandora und Liam zeigt, dass Ikea nicht nur ein Ally sein möchte, sondern aktiv Stimmen aus der Community einbindet und ihnen eine Bühne bietet. Damit wird die Kampagne nicht nur inklusiv gedacht, sondern vor allem auch glaubwürdig gelebt.

medianet
: Wie kam es zur Unterstützung der East meets West Conference und warum ist diese besonders relevant?
Steger: Das hat sich durch unser Netzwerk ergeben, da wir uns in der LGBTQIA+-Community seit Jahren kontinuierliche engagieren und entsprechend als potenzieller Partner angesprochen wurden. Die Konferenz gilt als eine der führenden Plattformen für queere Führungskräfte und Diversity-Verantwortliche in Europa – mit besonderem Fokus auf den Dialog zwischen Ost- und Westeuropa. Gerade dieser interkulturelle Austausch ist in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen von großer Bedeutung.

medianet: Weshalb?
Steger: In einer Zeit, in der queere Rechte in vielen Ländern unter Druck geraten, ist diese Plattform besonders relevant. Ikea sieht es als seine Verantwortung, solche Initiativen zu fördern, die über nationale Grenzen hinausgehen und marginalisierte Stimmen stärken. Die Teilnahme von Catharina Fendt, Country Communication Managerin von Ikea Österreich, als Speakerin unterstreicht zudem, dass das Unternehmen nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch inhaltlich Position bezieht und aktiv mitgestaltet.

medianet: Welchen Stellenwert haben gesellschaftspolitische Initiativen wie die Petition für diskriminierungsfreies Blutspenden oder die Levelling-Up-Initiative?
Steger: Gesellschaftspolitische Initiativen wie die Petition für diskriminierungsfreies Blutspenden oder die Levelling-Up-Initiative haben für Ikea Österreich einen hohen Stellenwert – sie sind Ausdruck eines unternehmerischen Selbstverständnisses, das über wirtschaftliche Interessen hinausgeht. Ikea sieht sich nicht nur als Arbeitgeber und Handelsunternehmen, sondern auch als gesellschaftlicher Akteur mit Verantwortung. Die Unterstützung der Blutspende-Petition war ein klares Zeichen gegen veraltete, diskriminierende Regelungen. Dass das Gesetz 2022 tatsächlich geändert wurde, zeigt, dass gesellschaftliches Engagement Wirkung zeigen kann. Ebenso steht die Unterzeichnung der Levelling-Up-Initiative für ein aktives Eintreten gegen sexuelle Diskriminierung und für umfassenden Gleichstellungsschutz. Solche Initiativen sind für Ikea kein ‚Nice-to-have‘, sondern Teil

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