WIEN. Radio wird nebenbei gehört. Lange galt dieses Statement als Nachteil für das Massenmedium. In der Mediaplanung wurde dem Radio daher bis dato eher weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Doch diese Einstellung sollten kluge Werber in Zukunft für ihren Mediamix überdenken: Während neue technische Entwicklungen anderen Gattungen zu schaffen machen, ist in einer Zeit von Multi-Device und paralleler Medien-Nutzung der einstige „Makel” von Audio zum absoluten Vorteil avanciert.
30% hören Radio
Neue Daten zeigen: Rund 30% aller Österreicherinnen und Österreich hören Radio auch online. Damit ist Audio nicht mehr nur das Medium des Individualverkehrs, sondern füllt mit seiner „Nebenbei-Funktion” alle Zwischenräume, in denen es andere Mediengattungen schwer haben. Audio erreicht Konsumenten genau da, wo er oder sie gerade ist: Im öffentlichen Nahverkehr, beim Sport oder auch bei einem Spaziergang im Freien.
Neue Technologien
Ob mit Ohrstöpsel oder Alexa, Siri und Co – die neuen Techniken machen’s möglich: Audio kann immer und überall mit von der Partie sein. Daraus ergibt sich auch ein neues „Audio-Hoch”, so Joachim Feher, Geschäftsführer von RMS Austria, der um die Wichtigkeit des Mediums weiß: „Ich bin zutiefst davon überzeugt: Wir stehen am Beginn des zweiten, goldenen Audiozeitalters. Voice Assistants und Smart Speaker generieren ein derartiges Wachstum, das sogar die damalige Verbreitungswelle von Smartphones wie einen Kriechgang wirken lässt. Kaufentscheidungen werden zunehmend screenless getroffen. Daher ist es in dem Moment entscheidend, dass eine Marke eine hohe Audio Top of Mind-Präsenz hat.”
Radio als Evergreen
„Radio ist kein One-Hit-Wonder, sondern ein Evergreen mit beeindruckenden KPIs. Nach wie vor hat Radio die längste Nutzungsdauer aller Massenmedien, und rund 75% der Österreicher geben an, täglich Radio zu hören. Außerdem ist Audio schnell. Wo im TV von der Spotidee bis zur Spotausstrahlung mehrere Wochen vergehen, braucht Radio gerade mal 24 Stunden. Und bei der wichtigsten Funktion von Werbung heute, der Stimulierung des Abverkaufs, nimmt Radio die gute-Position ein”, so Feher.
Höchste Zeit
Wenn man all diese Pro-Audio-Argumente summiert, sollte die Schlussfolgerung laut RMS für Werbetreibende logisch sein: „Es ist höchste Zeit, dass Audio in alle Mediapläne aufgenommen wird, damit die Botschaft vom Ohr direkt ins Gehirn und Herz dringt”, so Feher abschließend über seine Wünsche an die Mediaplaner. (gsn)