Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
PARALLELWELT. Der Kurier baut wieder Mitarbeiter ab; Graduierte der Studienfelder „Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen” gehören nach dem ersten Berufsjahr zu den geringstverdienenden Akademikern. Beides ist in der heutigen Ausgabe von medianet nachzulesen.
„You pay peanuts, you get monkeys”, heißt es. Wer vermeiden will, dass Wissenschaftsfeindlichkeit und Faktenleugnung weiter zunehmen, sollte darüber nachdenken, wie eine pluralistische Medienlandschaft in Österreich aufrechterhalten werden kann. Andererseits: Das Infinite-Monkey-Theorem besagt, dass unendlich viele Affen, die unendlich lange wahllos auf Schreibmaschinen herumtippen, irgendwann alle Werke Shakespeares zu Papier bringen werden. Darauf basiert im Grunde die Multiversen-Theorie, die auch von durchaus ernstzunehmenden Physikern propagiert wird. Fazit: Entweder wir geben der heimischen Qualitätspresse unendlich viel Zeit statt mehr Geld – oder wir verlassen uns darauf, dass irgendwo (irgendwann?) eine Replik der Alpenrepublik existiert, die der freien und unabhängigen Presse Chancen auf eine prosperierende Zukunft bietet, und darauf, ihre zentrale Aufgabe wahrzunehmen, Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Staat und Parteien zu informieren – und so zu einer auf Vernunft, Wissen und Kompetenz basierenden Meinungsbildung beizutragen. Ab diesem Zeitpunkt trennen sich dann allerdings die Wege von Österreich 1.0 und 2.0 …
Good News
Gute Nachrichten in diesem Kontext: Die Heimische Nachrichtenagentur APA ist jetzt offizielles Mitglied des European Fact-Checking Standards Network (EFCSN), einem Zusammenschluss europäischer Faktencheck-Teams, die nach strengsten Recherche- und Qualitätskriterien produzieren – laut APA-Chefredakteurin Maria Scholl ein „unerlässlicher Beitrag von Qualitätsmedien zum öffentlichen Diskurs in lebendigen Demokratien”. Stimmt.
