Ausblick der deutschen Autoindustrie trübt sich ein
© Opel Automobile
Wie hier bei Opel in Eisenach stehen mittlerweile auch bei anderen Herstellern und Zulieferern viele Bänder still.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 08.10.2021

Ausblick der deutschen Autoindustrie trübt sich ein

Ifo-Barometer: Hersteller und Zulieferer blicken aktuell deutlich pessimistischer in die Zukunft, als noch vor wenigen Wochen.

BERLIN. Die Lage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich wegen fehlender Vorprodukte im September empfindlich eingetrübt. Das entsprechende Ifo-Barometer brach von 32,0 Punkten im Vormonat auf 13,2 Zähler ein, wie das Ifo-Institut vor wenigen Tagen in seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Im Juli lag der Wert sogar noch bei 52,9 Punkten.

„Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche ist“, sagte Oliver Falck, der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Der Autobauer Opel etwa gab erst kürzlich bekannt, er werde wegen fehlender Halbleiter sein Werk in Eisenach mindestens bis zum Jahresende schließen. Produktionsunterbrechungen gibt es auch bei anderen Herstellern, Stellantis kündigte auch einen Produktionsstopp in seinem Wiener Werk an.

Positive Impulse für die Branche kommen allerdings aus dem Ausland: Die Exporterwartungen haben sich deutlich verbessert. Dieser Indikator stieg von 17,0 auf 34,5 Punkte. Das kann sich positiv auf die Produktionserwartungen auswirken: Dieser Wert kletterte von 35,4 auf 37,4 Punkte. „Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unsicherheit vieler Konsumenten in China durch die Krise des Immobilienentwicklers Evergrande auf die Stimmung der deutschen Autobauer drückt, die inzwischen mehr Autos in China produzieren als in Deutschland“, sagte Falck.

Auch die Situation im Inland bleibt dem Ifo-Institut zufolge für die deutsche Autoindustrie kritisch: Der Auftragsbestand fiel auf 5,3 Punkte, nach 17,1 im August. Im Juli waren noch 52,5 Zähler ermittelt worden. Die Nachfrage sei erstmals seit Mai 2020 wieder rückläufig, ermittelten die Forscher. Der Wert fiel von 1,7 auf minus 15,7 Punkte. (jz)

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