Die Zukunft der Mobilität wird klimaneutral
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Zukunfts- und Mobilitätsforscher Stefan Carsten treibt vor allem die Frage nach einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft und die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen an.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 25.06.2021

Die Zukunft der Mobilität wird klimaneutral

Der Mobility Report 2022 beschreibt die aktuellen Entwicklungen im Mobilitätsbereich; dabei zeigt sich: Menschen und ihre Bedürfnisse rücken wieder verstärkt in den Mittelpunkt und lassen innovative und nachhaltige Angebote entstehen.

WIEN. Wohin entwickelt sich unsere Mobilität in den kommenden Jahren? Welcher neuen Formen der Fortbewegung werden wir uns bedienen? Welche Angebote werden in Zukunft stärker genutzt? Welche weniger und welche vielleicht gar nicht mehr? Fragen über Fragen, auf die Stefan Carsten im kürzlich neu erschienenen Mobility Report 2022 Antworten gibt.

Das Jahr 2021 ist für die Mobilitätswelt laut Carsten „eine Zeit der Neuerfindung“. „Der öffentliche Verkehr modernisiert sich – gezwungenermaßen –, und ein Ende des Bike-Booms ist nicht abzusehen“, so der Mobilitätsexperte. „Multimodalität und Sharing befinden sich in einer Konsolidierungsphase: Während einige Akteure ums Überleben kämpfen, profitieren vor allem Anbieter von E-Scootern. Und alle operieren immer stärker in öffentlichen Räumen, die ihren Namen auch wirklich gerecht werden. Gleichzeitig sieht sich die Automobilindustrie mit dem Automotive Reset konfrontiert, der radikalsten Transformation seit Jahrzehnten – von fossil zu postfossil: Der Verbrenner hat verloren, die Batterie hat gewonnen.“

Weibliche Mobilität unterscheidet sich dabei laut dem Experten signifikant von männlicher: Sie zeichne sich durch komplexere Wege und kürzere Strecken aus, habe dabei jedoch höhere infrastrukturelle Hürden zu überwinden. „Der Themenschwerpunkt Femobility im Mobility Report thematisiert daher Pionierinnen und Best Practices, die das Ungleichgewicht im Straßenverkehr elegant ausloten und so den Gender Mobility Gap minimieren“, sagt Carsten. „Im Kern geht es darum, eine Mobilität zu fördern, die sich konsequent am Best Practice orientiert. Und das heißt in einer spätmodernen Gesellschaft auch: Am Bild einer berufstätigen Frau mit Kindern – denn niemand sonst stellt höhere Anforderungen an die Mobilität der Gegenwart und der Zukunft.“

Der Report listet insgesamt fünf große Mobility Trends – von „Energy Places“, über „Frontdoor Mobility“ und „Connecting the Countryside“ bis hin zu „Xycles“ und „Neofencing“. Während bei „Energy Places“ vier Szenarien zur Zukunft der Tankstellen in der neuen Ära der Ladestationen skizzieren, geht es bei „Frontdoor Mobility“ um innovative und klimafreundliche Konzepte, die zur Stärkung der Attraktivität von Wohnquartieren beitragen. Bei „Connecting the Countryside“ geht es um die bessere Integration ländlicher Gebiete in Mobilitätssysteme, und bei „Xycles“ dreht sich alles um neue Konzepte der Fahrradindustrie. „Noefencing“ schließlich konzentriert sich auf die neuen umweltfreundlichen Anwendungen der Geofencing-Technologie, die zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Sicherheit in Städten und Regionen beitragen und die Voraussetzung für einen sauberen Verekehr in den Autonomous Cities von morgen schaffen. (jz)

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