EU startet Ladepunkte-Offensive
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Mit den neuen Ladepunkten soll Transportunternehmen der Umstieg ihrer Lkw-Flotten auf alternative Antriebe erleichtert werden.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 10.06.2022

EU startet Ladepunkte-Offensive

Alle wichtigen Straßen sollen bis 2030 mit einer Ladeinfrastruktur für E-Lastwagen und Wasserstofftankstellen ausgestattet werden.

BRÜSSEL. Alle wichtigen Straßen in der EU sollen bis 2030 mit einer Ladeinfrastruktur für E-Lastwagen ausgestattet werden. Darauf einigten sich die Verkehrsminister der EU-Staaten vor wenigen Tagen Anfang Juni 2022 in Brüssel. Zudem sollen an diesen Routen auch Wasserstofftankstellen entstehen. Neben Straßenverkehr stand bei dem Treffen auch die See- und Luftfahrt auf dem Programm. So soll es klare Ziele geben, wie der Energieeinsatz auf Schiffen verringert werden soll, um Treibhausgas zu sparen.

Ähnlich wie in der Schifffahrt sollen neue Vorgaben auch im Luftverkehr die Nachfrage nach nachhaltigen Kraftstoffen steigern. Lieferanten von Flugkraftstoffen müssten künftig dafür sorgen, dass alle Kraftstoffe, die auf EU-Flughäfen zur Verfügung gestellt werden, ab 2025 einen Mindestanteil nachhaltigen Treibstoffs enthalten, wobei dieser Anteil bis 2050 schrittweise erhöht wird. Die EU hat das Ziel, ab 2050 klimaneutral zu sein. Die bei dem Treffen beschlossenen Positionen sind Teil dieses Vorhabens. Dazu zählt auch, dass die EU bis 2030 netto 55% weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 ausstoßen will.

Die EU-Kommission hatte dazu im vergangenen Jahr zahlreiche Maßnahmen und Gesetze vorgeschlagen, über die noch Regierungen und das Europaparlament verhandeln müssen. Insbesondere beim Verkehr sei es wichtig, dass die Treibhausgasemissionen sinken. Dieser Bereich ist nach Angaben der EU-Staaten derzeit für mehr als ein Viertel der EU-Emissionen verantwortlich.

Der Verband der Automobilindustrie aus Deutschland betonte in einer Reaktion auf die vorgestellten Maßnahmen: „Der schnelle, verbindliche und flächendeckende Ausbau der Ladeinfrastruktur in allen EU-Mitgliedsstaaten ist zwingend notwendig.“ VDA-Präsidentin Hildegard Müller forderte daher, den Fortschritt zu überwachen. (jz)

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