Kampf um Daten - Wettbewerbsrecht in der modernen Welt
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Bundesministerin Margarete Schramböck
PRIMENEWS Redaktion 14.01.2020

Kampf um Daten - Wettbewerbsrecht in der modernen Welt

Dynamik im Wettbewerb um Daten und Innovation - Veranstaltungsreihe des Wirtschaftsministeriums zur Zukunft des Wettbewerbsrechts.

WIEN. Daten ermöglichen die Entwicklung neuer Produkte sowie neuer Vertriebsmöglichkeiten und sind damit entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Die steigenden Abhängigkeiten sowie bestehende Konzentrationen stellen das Wettbewerbsrecht allerdings vor neue Herausforderungen. In Kooperation mit der Wettbewerbskommission fand heute eine Fachdiskussion zum „Daten & Wettbewerb“ im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) statt.

Internationale Experten sowie Praktiker diskutierten dabei Lösungsansätze. Zahlreiche internationale Studien untermauern die Ansicht der Teilnehmer, wonach eine stärkere Berücksichtigung der Bedeutung von Daten im Wettbewerbsrecht dringend nötig ist. Die neue Europäische Kommission wird einerseits Vorschläge über mögliche Modernisierungsschritte erarbeiten. Die in Deutschland aktuell geplante 10. GWB Novelle (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) zeigt andererseits, dass es auch auf nationaler Ebene zahlreiche Möglichkeiten gibt, den Wettbewerb zu beleben und fairen Wettbewerb sicherzustellen. Ein anhaltender Meinungsaustausch zwischen betroffenen Unternehmen, Forschung und Verwaltung soll gewährleisten, dass bei allfälligen Maßnahmen stets der Fokus auf die konkreten Anliegen der Betroffenen gelegt wird. Vertreter österreichischer Plattformen sowie Unternehmer mit eigenem Webshop konnten die Schwierigkeiten erläutern, mit denen sie tagtäglich im ungleichen Kampf mit den mächtigen Internetriesen konfrontiert sind. Unter dem Strich stand ein deutlicher Ruf nach mehr Chancengleichheit.

Das BMDW betonte die Notwendigkeit, gleiche Bedingungen im internationalen Wettbewerb, im Verhältnis zwischen großen und kleinen Markteilnehmern in der Digitalwirtschaft sowie zwischen der Online- und der Offline-Welt sicherzustellen. Gleichzeitig wurde die Entschlossenheit der neuen Bundesregierung unterstrichen, auf europäischer wie nationaler Ebene an einer Verbesserung der Situation - vor allem für kleine und mittlere Unternehmen - zu arbeiten. Denn nur durch engagierte und zielgerichtete Maßnahmen könne die Ausgangsposition europäischer Unternehmen nachhaltig gestärkt und Europa zu einem wichtigen Akteur in neuen Schlüsseltechnologien aufsteigen. (red)

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