BRÜSSEL/WIEN. Die EU-Kommission formuliert es unmissverständlich: „Die Maßnahmen zielen auf eine Liste von Produkten im Wert von 2,8 Mrd. Euro ab und treten am Freitag, dem 22. Juni, in Kraft.”
Die Zölle, welche die EU als Gegenmaßnahme zu den amerikanischen Strafzöllen anschiebt, sollen neben Stahlprodukten etwa Bourbon-Whiskey, Erdnussbutter, Harley-Davidson-Motorräder und Levi's-Jeans treffen. Was im rhetorischen Vorgeplänkel als „Auge um Auge”-Reaktion gehandelt wurde, ist nun ein wenig ausgeufert. Das bunte Bündel an Lebensmitteln, Industrieprodukten und Luxusgütern wird mit 25% Zoll belastet, Spielkarten bekommen zehn Prozent aufgebürdet.
Geringe Auswirkungen?
Inwieweit diese Strafzölle letztlich beim Konsumenten ankommen, hängt genau von diesen ab: Wo die Verbraucher bereit sind, höhere Preis zu berappen, werden sie diese – nach Einschätzung der Händler – wohl auch bekommen.
Die aktuelle Erwartungshaltung schaut wie folgt aus: Verbraucher und Hersteller werden sich bei Weber-Grills, Bourbon-Whiskey und Erdnussbutter die Kosten der Zölle in gleicher Höhe teilen. Bei Harley-Davidson würden die Hersteller den Großteil der Zölle übernehmen. (APA/nov)