Aktionen gefragt, Bio hält sich gut
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RETAIL Redaktion 09.06.2023

Aktionen gefragt, Bio hält sich gut

Neue RollAMA-Daten: Die Teuerung befeuert Aktionen und ebnet den Weg zum Diskont, aber Bio bleibt resilient.

WIEN. Die Einkaufsmengen der österreichischen Haushalte sinken – im ersten Quartal 2023 lagen sie bei den von der RollAMA erhobenen Produktbereichen (v.a. Frische) unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Dafür kostete der „RollAMA-Einkaufskorb“ im Schnitt um 16,6% mehr als im Vorjahr, wiewohl die Konsumenten verstärkt Aktionsartikel kaufen.

Weniger für mehr Geld
Insgesamt ging die Einkaufsmenge im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent (verglichen mit 2019 um zwei Prozent) zurück.

Die Ausgaben stiegen hingegen um elf Prozent zur Vorjahres­periode). Die Teuerungen geben den Diskontern
Auftrieb: Nahezu ein Drittel aller Einkaufsausgaben wird dort generiert (29,5%).

Der kleine Fels in der anbrandenden Teuerungswelle lautet auf Bio. Das dynamische Wachstum hat sich zwar abgeschwächt, aber die Anteile bleiben im Großen und Ganzen stabil. Besonders bei Obst und Gemüse geht der Kurs in Richtung Bio.
Milchprodukte aus biologischer Produktion stagnieren auf hohem Niveau, und bei Fleisch wird öfter zu Bio gegriffen als vor zwei Jahren. Mit ein Grund für die Trend-Stabilität: Die Preisunterschiede zwischen Bio und konventioneller Ware wurden geringer – was sich auf die Umsatzanteile auswirkt, den günstigeres Bio ist weniger Umsatz.

Grundlegend ist aber in allen Warenbereichen die Beliebtheit der Rabatte und Aktionen steigend – angesichts der Teuerung keine Überraschung. In Aktion gekauft werden bevorzugt: Gelbe Fette, etwa Butter sowie Fleisch und Geflügel. Darüber hinaus landet fast die Hälfte aller Fleischeinkäufe mittlerweile rabattiert im Einkaufskorb (45,3%). Auch bei Wurst und Schinken greifen Konsumenten häufiger zu Aktionsartikeln (32,9%).

Etwas diffizil ist derzeit die Situation beim Gemüse: Die hohen Energiepreise ließen viele Glashäuser in ganz Europa während der Wintermonate kalt bleiben, die Produktion ging zurück und somit auch das Angebot. Somit wurden im ersten Quartal um 17% weniger Tomaten, Paprika & Co. als im Vorjahr gekauft. Da Paprika & Co des Österreichers Lieblingsgemüse ist, wirkt sich das auf die Gesamtmenge des Gemüsekaufs aus, die um 8,5% sank. (red)

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