Wien. Im britischen Lebensmittelhandel ist seit einiger Zeit ein Umbruch bemerkbar: Erstmals seit einem Jahrzehnt rutschte die britische Supermarktkette Sainsbury in die roten Zahlen: Das Unternehmen meldete für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Nettoverlust von rund 225,85 Mio. €. Im Vorjahr verzeichnete Sainsbury's noch einen Gewinn von rund 959,3 Mio. €. Daneben hat Marktführer Tesco den höchsten Verlust in seiner fast 100-jährigen Firmengeschichte ausgewiesen.
„Big Four” verlieren
Einige dieser Entwicklungen sind auf die starke Marktposition der deutschen Discounter Aldi und Lidl zurückzuführen. Denn während die „Big Four” in Großbritannien – also Tesco, Asda, Sainsbury und Morrison – ausnahmslos Einbußen verbuchten, konnten Aldi und Lidl ihren Umsatz zum Jahresauftakt kräftig steigern: Bei Lidl gab es ein Plus von 10,1%, bei Aldi sogar +15,1%; das berichtet der Marktbeobachter Kantar Worldpanel unter Berufung auf Zahlen der letzten zwölf Wochen bis zum Stichtag 26. April. Damit habe Aldi seinen Marktanteil auf 5,4 von 4,7% und Lidl auf 3,8 von 3,5% ausgeweitet.
Die vier großen britischen Händler verbuchten einen Umsatzrückgang um bis zu 2,2%, und auch ihre Marktanteile gingen zurück. Unangefochten vorn bleibt aber Tesco mit einem Marktanteil von 28,4% vor Asda (16,9), Sainsbury (16,5) und Morrison (10,9). (dp)