Alibaba und foi ned!
© APA/AFP/Alain Jocard
Bis 2036 will Alibaba die Zahl seiner Kunden auf zwei Milliarden erhöhen – in Europa tut man sich bislang noch schwer.
RETAIL Redaktion 10.01.2020

Alibaba und foi ned!

Große Modemarken zeigen dem Online-Marktplatz die kalte Schulter – Mango, Benetton & Co. sind unwillig.

HANGZHOU. Der Online-Marktplatz des chinesischen Internet-Riesen Alibaba („AliExpress”) tut sich in Europa schwer. Nach Insiderinformationen der Nachrichtenagentur Reuters komme AliExpress in Europa vor allem bei kleinen Händlern voran, weil die Plattform ihnen günstigere Konditionen biete als der Konkurrent Amazon.

Beim Werben um große Marken wie Mango, Benetton und die spanische Mode-Gruppe Tendam habe man sich indes vergeblich bemüht, verrieten fünf Insider der Agentur. AliExpress biete seinem Haus „kein ansprechendes Umfeld”, habe ein Manager einer großen Modekette gesagt; ein Branchenkenner sah den Marktplatz in Europa noch in der Aufbauphase und entsprechend wenig attraktiv.
Die genannten Modefirmen und die Alibaba-Tochter wollten sich nicht dazu äußern; ausländische Marken bräuchten „noch Zeit, um AliExpress zu verstehen”, sagte Unternehmenschef Wang Mingqiang.

Langfristiger Expansionsplan

Alibaba setzt auf eine Expansion außerhalb des Heimatmarkts. Bis 2036 soll die Zahl der Kunden auf zwei Mrd. Menschen verdoppelt werden – dazu muss der Online-Gigant allerdings auch in Europa wachsen, AliExpress soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.

In der Vergangenheit hatte Alibaba über AliExpress vor allem chinesische Billigware wie USB-Kabel oder Modeschmuck in Europa angeboten. Nun geht der Konzern in die Offensive und wirbt um lokale Anbieter. Diese würden die Bedürfnisse der Verbraucher in ihren Heimatmärkten einfach besser verstehen, so Wang Mingqiang. Insbesondere in Spanien und Italien versucht AliExpress Fuß zu fassen, manhat aber auch den deutschen Markt im Visier; Platzhirsch ist hier Amazon. (haf)

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