WIEN. Handelsverband und eCommerceDB (ECDB) haben eine Studie präsentiert, die aufschlüsselt, wohin die Onlineausgaben der heimischen Konsumenten – ein Bruttowarenwert von 10,5 Mrd. € – fließen. Wenig überraschen dürfte, dass Amazon Platz 1 belegt; mit 4,3 Mrd. € entfallen rund 41% der gesamten Ausgaben auf den Onlineriesen.
Durchaus interessant ist indes, dass nicht einmal ein Drittel der erzielten Umsätze (1,2 Mrd. €) über das eigene Warenangebot des Onlineriesen läuft; der größte Teil (3,1 Mrd. €) fließt direkt an Händler oder Marken, die über den Amazon Marketplace verkaufen.
Die wichtigsten Player
Weit abgeschlagen landet Zalando auf Platz zwei – sowohl im Ranking der Marktplätze, wo man mit 607 Mio. € vor eBay (513 Mio. €), Temu (341 Mio. €) und Otto (330 Mio. €) rangiert, als auch beim Ranking der Webshops, wo der Modehändler mit 383 Mio. € vor Shop-Apotheke.at (199 Mio. €) bilanziert.
Bekannte Omnichannel-Händler mischen ebenfalls in den oberen Rängen des Webshop-Rankings mit: BestSecret.at (178 Mio. €; Platz 4), Ikea.com (164 Mio. €; Platz 8) und MediaMarkt (158 Mio. €; Platz 10) schaffen es in die Top 10. Der Lebensmittelhandel ist mit Billa auf Platz 12, Interspar auf Platz 13 und Gurkerl auf Platz 22 vertreten.
Die stärkste Warengruppe ist – abseits der durch Amazon, Shein und Otto vertretenen Generalisten – die Branche Fashion & Accessoires, gefolgt von Computer & Elektronik sowie Wohnen & Einrichten. Jeder vierte Online-Shop in den Top 100 ist ein Anbieter von Bekleidung, Schuhen oder Accessoires.
Marktkonzentration nimmt zu
Die Studie unterstreiche, „wie dynamisch sich der österreichische Onlinehandel entwickelt”, analysiert HV-Geschäftsführer Rainer Will. Erfreulich sei „die Stärke vieler heimischer Webshops – und das in einem Markt-umfeld, das von internationalen Giganten und teils unfairen Spielregeln geprägt ist”. Man sehe allerdings „auch eine zunehmende Marktkonzentration im Onlinehandel: Die drei größten Marktplätze vereinen mittlerweile mehr als die Hälfte der gesamten E-Commerce-Umsätze des Landes”. (red)
