SCHLADMING. „Nach jahrelangem Einsatz für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung sind wir diesem Ziel einen gewaltigen Schritt nähergekommen”, bekräftigt Hannes Royer, seines Zeichens Obmann des Vereins Land schafft Leben. Er bezieht sich auf das Regierungsprogramm, wonach die Produktgruppen Fleisch, Milch und Eier nicht nur in der Gemeinschaftsverpflegung (privat und öffentlich), sondern auch bei verarbeiteten Produkten durchgehend herkunftsgekennzeichnet werden. Gleichfalls soll der bisherige Vorschlag um eine Kennzeichnung in der Gastronomie erweitert werden.
Noch blinder Griff ins Regal
Wie weit die derzeitige Undurchsichtigkeit in der Lebensmittelkennzeichnung geht, zeigen Beispiele in den heimischen Supermarktregalen. Ist die Karotte gerieben, das Grillfleisch mariniert oder das Ei gekocht, so muss keine Herkunft mehr ausgewiesen werden. Bei Essen in Großküchen, etwa in Schulkantinen oder auch in der Gastronomie wissen die Konsumenten selten, woher die verwendeten Zutaten stammen. „Um eine bewusste Entscheidung für heimische Produkte zu treffen, die den eigenen Werten – wie Tierwohl, sozialen Standards oder auch Ökologie – entsprechend produziert wurden, ist eine verpflichtende Kennzeichnung von Herkunft und Haltung vom Anbau bis zum Teller unumgänglich. Das verschafft den Konsumenten die notwendige Klarheit”, sagt Royer.
Haltungsform ausweisen
Der immer lauter werdenden Forderung der Konsumenten nach Tierwohl kann nur dann Rechnung getragen werden, wenn auch die Haltungsform bei tierischen Produkten ausgewiesen wird. „Wir haben in Österreich im EU-weiten Vergleich meist besonders hohe Standards in der Tierhaltung. Darauf können wir nicht nur stolz sein, sondern müssen es auch ausweisen”, so Royer. (red)