Auf Piratenjagd
© AFP/Tengku Bahar
Überprüfungen potenzieller Produktfälschungen sind bei den Artikelmengen von Amazon nicht möglich – der Händler steuert mit Verifikationsmaßnahmen entgegen.
RETAIL Redaktion 14.05.2021

Auf Piratenjagd

Amazon geht gegen Produktpiraterie vor: Im Vorjahr wurden zwei Mio. gefälschte Artikel beschlagnahmt.

SEATTLE. Amazon hat im vergangenen Jahr zwei Mio. gefälschte Artikel in seinen Lagern aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Der Onlinehändler nannte die Zahl am Montag in seinem ersten Bericht zum Kampf gegen Produktpiraterie. Zugleich hieß es, bei weniger als 0,01% der verkauften Produkte habe es Beschwerden über mögliche Fälschungen gegeben. Eine absolute Zahl der Beschwerden nannte Amazon indes nicht.

Projekt „Zero”

Dass auf der Marketplace-Plattform für andere Händler immer wieder versucht wird, Produktfälschungen zu verkaufen, ist ein wachsendes Problem für Amazon, das immer wieder zu Streit mit großen Marken führt.

Aus diesem Grund hat der Händler Anfang 2019 das „Amazon project Zero” ins Leben gerufen: Der Konzern steuert unter anderem mit verschärften Hürden für die Anmeldung gegen. Im vergangenen Jahr hätten lediglich sechs Prozent der Versuche, einen Händler-Account zu registrieren, den Prozess der Verifizierung bestanden, hieß es in dem Bericht.

Wachsendes Problem

Im Zuge der Pirateriebekämpfung schickt Amazon an die vom Händler angegebene Anschrift eine Postkarte, die zurückgeschickt werden muss; außerdem gibt es seit vergangenem Jahr eine Live-Video-Verifikation.

Insgesamt seien 2020 sechs Mio. Versuche, einen Händler-Account zu registrieren, gescheitert; im Jahr davor waren es 2,5 Mio. Ergänzend greift Amazon auch zu Software, die Produktangebote sowie Kundenrezensionen nach Anzeichen für den Verkauf gefälschter Artikel durchforstet. (APA/red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL