Befreiungsschlag!
© APA/Herbert Neubauer
Richard Lugner, ein Haudegen in Sachen Sonntagsöffnung für Einkaufszentren.
RETAIL Redaktion 03.12.2021

Befreiungsschlag!

Erstaunlich rasch konnten sich die Sozialpartner auf ein Offenhalten derGeschäfte am 19. Dezember einigen – als Lockdown-Kompensation.

WIEN. Die Coronakrise hat dieser Tage nicht nur Trends, sondern gleichfalls Pragmatismus gefördert: Die Sozialpartner ermöglichen das Einkaufen am Sonntag vor Weihnachten. Die Rufe nach dem verkaufsoffenen Sonntag gibt es in Österreich zwar immer wieder (Best practise: Richard Lugner), gerade anhand der Coronakrise wurden sie jedoch sehr laut und zuletzt unüberhörbar. Allerdings müssen für den 19. Dezember noch alle Landeshauptleute in Österreich ihr Go geben.

Ausreichender Rahmen?

Laut Öffnungszeitengesetz dürfen Geschäfte an Montagen bis Freitagen von 6 Uhr bis 21 Uhr und an Samstagen von 6 Uhr bis 18 Uhr offen halten, insgesamt bis zu 72 Stunden pro Woche. An Sonntagen müssen die Läden zu bleiben, allerdings gibt es Ausnahmen: An Verkaufsstellen in Theatern, Museen, Kinos, Konzerthäusern, Kongressgebäuden, Zirkussen, Sporthallen, Sportplätzen sowie im Rahmen von Publikumsmessen oder messeähnlichen Veranstaltungen ist die Sonntagsöffnung erlaubt.

Bezüglich des Rahmens, den das Öffnungszeitengesetz setzt, herrscht grundsätzlich Zufriedenheit in der Branche. Ausnahme sind naturgemäß die Vertreter der Einkaufszentren, denen zur Vorweihnachtszeit nachvollziehbar ein mächtiger Umsatzbrocken entgeht – der noch dazu tendenziell stark in Richtung Onlinehandel rollt.
Die zweite große vorweihnachtliche Öffnungszeremonie betrifft den 8. Dezember. Der fällt diesmal bekanntermaßen unglücklich in den Lockdown, ist also ein weiterer Mühlenstein für den leidgeprüften Non Food-Handel.

Der LEH am 8. Dezember

Die Ausnahme für den 8. Dezember betrifft logischerweise den Lebensmittelhandel, ebenso Drogerieketten. Interessant wird sein, inwieweit die Supermärkte (wie schon in den vergangenen Lockdowns) vorweihnachtlich nicht nur mit dem Lebensmittelverkauf reüssieren, sondern verstärkt auch mit Spielzeug, Fernsehern oder Blumen.

Auch schon traditionell schenkt die Rewe ihren Mitarbeitern am 8. Dezember einen freien Tag – mit Ausnahmen: Bei Adeg entscheiden die Kaufleute selbst, etwa 30 Billa bleiben offen, auch Bipa öffnet – Penny schließt. Geschlossen bleiben im LEH auch weitestgehend die Märkte von MPreis und Unimarkt. (red/APA)

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