WIEN. Der Lebensmitteleinzelhandel legte laut Nielsen-Strukturdatenerhebung 2016 um 1,7 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 19,8 Mrd. € zu. In Anbetracht der niedrigen Inflationsrate von lediglich 0,9 Prozent ergab das für die Händler diesmal ein reales Plus. Das ist umso bemerkenswerter, als offenbar die Zielpunkt-Insolvenz in 2016 besser verdaut wurde, als anzunehmen war.
Die Marktanteile der Lebensmittelhändler inklusive Discounter (Schätzungen auf Basis der Umsatz-Unternehmensangaben): Rewe International AG inkl. Adeg ist mit 35,3% (2015: 34,2%) an der Spitze, gefolgt vom Serien-Wachstumssieger Spar Österreich mit einem Marktanteil von nunmehr 31,4% (2015: 30,3%).
Hofer ist mit 20,9% (2015: 20,3%) die stete dritte Kraft im LEH – die ihm in jüngerer Vergangenheit gern nachgesagte Stagnationsphase drückt sich in Zahlen mithin moderat aus. Hinter Hofer folgt Lidl mit 4,2 Prozent (2015: 4,1%), danach Markant Österreich inklusive Pfeiffer (Unimarkt, Nah&Frisch) und der übrige LEH inkl. dem Tiroler Filialisten MPreis.
Zielpunkt-Auswirkungen
Laut Nielsen waren 2016 die Vollsortimenter im Wachstum führend. Wurde vor fünf Jahren noch der Supermarkt als das Erfolgsformat schlechthin angepriesen, haben mittlerweile die Verbrauchermärkte die Nase vorn – was weniger an deren struktureller Kraft liegt, sondern schlichtweg daran, dass mit Zielpunkt ein Supermarktformat die Marktfläche verlassen hat. Insgesamt ging die Verkaufsfläche um 1,9 Prozent auf 3.152.700 m2 zurück.
Etwas an Terrain verloren hat 2016 der Lebensmittelhandel im Drogeriebereich – was sich wiederum für den Drogeriefachhandels merklich positiv auswirkte – mit einem Plus von 2,7 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 1,9 Mrd. €. Die Anzahl der Standorte erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1.075. Die Strukturerhebung bezieht sich auf dm, bipa und – seit 2015 – auf Müller. (nov)