LEONDING. Eine der zentralen Erkenntnisse der bellaflora-Gartenstudien 2021 und 2022 war, dass der Ausbruch der Pandemie eine Bedeutungszunahme von Garten, Terrasse und Balkon sowie der dortigen Betätigung zur Folge hatte: der physische Rückzug ins Grüne diente als psychischer Ausgleich zum vom Maskentragen und Infektionsangst geprägten Alltag.
Keine Abstriche bei Qualität
Dass inzwischen die Teuerung Corona als Thema Nummer 1 abgelöst hat, ließe sich aus der aktuellen Neuauflage der jährlich vom Imas durchgeführten Befragung nicht ablesen: Nur 18% der Befragten schränkten sich bei den Ausgaben für Garten, Balkon und Terrasse ein – im Durchschnitt investierten Gartenbesitzer im letzten Jahr 599 Euro in ihr persönliches Grün.
„Trotz der notwendigen finanziellen Einschränkungen in allen Lebensbereichen sehen wir, dass bei den Ausgaben für den Garten nur leicht der Sparstift angesetzt wird”, erklärt Paul Eiselsberg, Senior Research Director bei Imas und Studienautor der Gartentrendstudien. Besonders die Themen Qualitätskauf (36%), Wassersparen und Bewässerungssysteme (35%) sowie Nachhaltigkeit, also zum Beispiel Bio-Dünger und heimische Pflanzen (32%) „haben bei Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern weiterhin einen hohen Stellenwert.”
Nachhaltiger Effekt
„Gerade im Frühling, wenn wir wieder vermehrt Zeit im Freien und im Garten verbringen, wird uns bewusst, wie wichtig Grün für unser Leben ist. Die aktuelle bellaflora-Gartentrendstudie 2023 bestätigt, dass der direkte Zugang zu Grün – sei es im eigenen Garten oder durch Grünpflanzen in der Wohnung – eine entscheidende Rolle für unsere physische Gesundheit und unser seelisches Gleichgewicht spielt”, sieht bellaflora-Geschäftsführerin Susanne Eidenberger auch mit Pandemie-Ende kein Ende des Gartel-Booms – im Gegenteil, der Effekt ist nachhaltig: „Für zwei Drittel der Garten-, Balkon- oder Terrassenbesitzer sind Garten, Terrasse oder Balkon als Erholungsort in den letzten Jahren wichtiger geworden.”
Konkret verbringen die rund 55% Gartenbesitzer unter den Österreichern im Schnitt 4,2 Stunden täglich in ihrem „zweiten Wohnzimmer” – das ist sogar mehr als 2022 (4,1 Stunden.)
Selbstversorgung im Trend
„Enorm gestiegen” sei in den letzten Jahren zudem das Interesse an Gemüsepflanzen und Kräutern, Obstbäumen und Beerensträuchern. Eidenberger: „Viele Menschen besinnen sich in den letzten Jahren zurück zur Natur und legen sich daher einen eigenen Selbstversorgerbereich in ihrem Garten an.” Diese Einschätzung teilen auch die Gartenbesitzer: 51% orten eine steigende Bedeutung des Selbstversorger-Trends. (red)
