WIEN. Seit der Pandemie stagniert die Digitalisierung österreichischer Unternehmen – während sie zuvor in den letzten fünf Jahren einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht hat. Im Handel zeigt sich ein anderes Bild: Nach einem Rückgang im Vorjahr holt die Branche nun wieder auf und liegt mit einem Indexwert von 35 von 100 möglichen Punkten im österreichischen Durchschnitt. Das zeigt der eben veröffentlichte Digitalisierungsindex für Österreich, der vom Telekommunikationsanbieter Drei bei Arthur D. Little und marketmind in Auftrag gegeben wurde. Während sich größere und mittlere Unternehmen positiv entwickeln, fallen kleine Betriebe mit unter 20 Mitarbeiter:innen immer weiter zurück. Vor allem in der Landwirtschaft gibt es starken Aufholbedarf, aber auch der Handel und Tourismus als wesentliche Wirtschaftszweige Österreichs nutzen noch lange nicht das volle Potenzial. Für den Digitalisierungsindex wurden nunmehr schon zum sechsten Mal von Mai bis September 2023 knapp 800 Unternehmen aller Branchen und Größen in ganz Österreich befragt.
Ruf nach Beratung und verbesserter IT-Infrastruktur im Handel
Als größte Chancen der digitalen Transformation sieht der Handel die Gewinnung von Neukunden (47 Prozent) sowie die Zukunftssicherheit des Unternehmens (48 Prozent) und die Kostenersparnis (42 Prozent). Neben gesetzlichen Hürden (42 Prozent) wird fehlendes Know-How (39 Prozent) bei den befragten Handelsunternehmen als größte Herausforderung der Digitalisierung gesehen. Analog dazu ist auch der Ruf nach Beratung laut wie nie: 34 Prozent wünschen sich diese. 29 Prozent benötigen eine verbesserte IT-Infrastruktur. Groß ist die Unsicherheit beim Megatrend Künstliche Intelligenz. Noch kaum ein Handelsunternehmen – unter 1 Prozent – nutzen Künstliche Intelligenz in der Kundenansprache, über alle Branchen hinweg sind dies immerhin 5 Prozent.
5G als Schlüsseltechnologie im Handel
Die Infrastruktur spielt eine große Rolle bei Künstlicher Intelligenz, Home-Office, Cloud-Nutzung und allen anderen Themen der Digitalisierung. Gefragt nach der Technologie mit dem größten Einfluss auf die Digitalisierung wird 5G vom Handel klar als Nummer eins gesehen. Dahinter kommt Glasfaser und auf Platz 3 WiFi. LoRaWAN als eigenes Mobilfunknetz für vernetzte Geräte wird aktuell noch eine eher geringe Bedeutung zugesprochen. Generell verbessert sich die Situation: Eine fehlende leistungsstarke Internetverbindung war im vergangenen Jahr noch für 25 Prozent der Unternehmen ein Thema, heuer sind es nur noch 22 Prozent.
Rudolf Schrefl, CEO von Drei: „Mit den rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz werden Vernetzung, Datennutzung sowie digitale Lösungen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Klein- und Mittelunternehmen noch wichtiger werden. Dabei sagen so viele Betriebe wie noch nie, ihnen fehlen die Mittel und das Wissen für das, was jetzt notwendig ist. Nichts ist der Studie nach so deutlich gestiegen wie der Wunsch nach Beratung und Unterstützung. Was es jetzt braucht, sind zusätzliche Unterstützung und Anreize, um der Digitalisierung neuen Wind zu geben und Österreich weiter voranzubringen. Dazu gehört die Beschleunigung des Ausbaus von 5G und Glasfaser. Aber vor allem fordern wir eine Umschichtung eines großen Teils der verbleibenden 400 Mio. Euro aus der Breitbandmilliarde in einen Digitalisierungsscheck für Haushalte und Unternehmen. Das ist dringend notwendig, damit vor allem KMUs nicht zurückbleiben.“
Der Digitalisierungsindex errechnet sich aus fünf Einzelfaktoren von der IT-Ausstattung und -Vernetzung über Online-Präsenz und -Vertrieb bis zur Arbeitsweise. Auf einer Skala von 1 bis 100 gibt der Index den Digitalisierungsgrad eines Unternehmens an.
Drei Lösungen für den Handel: Motion Insights und Digital Signage
Mit Motion Insights bietet Drei 3,8 Mio. anonymisierte Echtzeit-Bewegungsdaten für den stationären Handel. Mit den Erkenntnissen zu Bewegungsströmen und Besucherfrequenzen haben Marketingverantwortliche von Handelsunternehmen oder Einkaufszentren ganz neue Möglichkeiten in der Planung und Erfolgskontrolle. Mit Digital Signage, der „digitalen Auslage für Unternehmen“ hat Drei eine aufmerksamkeitsstarke und flexible Werbeform für Handelsunternehmen im Portfolio.