••• Von Paul Hafner
Infolge des im Oktober bekannt gegeben Komplettrückzugs von Billa aus Vorarlberg setzt die Rewe im Ländle voll und ganz auf die Zugpferde Adeg und Sutterlüty. Ersteres setzte vergangene Woche ein starkes Ausrufezeichen: In Bregenz übernahm Kaufmann Julian Mathis den Adeg Schwanenmarkt (ehem. Adeg Thaler) in den Schendlingerstraße 32a, in Bludenz Kauffrau Heidemarie Burtscher die einstige Billa-Filiale in der Sankt-Peter-Straße 19. So konnte das Fortbestehen zweier essenzieller Nahversorger an gleich zwei Orten an einem Tag (Donnerstag) gefeiert werden.
Vom Beruf zur Berufung
„Es macht mich sehr stolz, dass wir die jahrzehntelange erfolgreiche und gute Zusammenarbeit mit Adeg Schwanenmarkt ausbauen. Familie Mathis verkörpert jene Werte, die Adeg seit jeher prägen: Leidenschaft für lokale Lebensmittel, Engagement für die Region und ein G’spür für die Mitmenschen”, fand Jürgen Öllinger, Geschäftsführer Rewe Großhandel, feierliche Worte zur Eröffnung in Bregenz. Die Familie Mathis ist bereits in vierter Generation im Kaufmannsgeschäft tätig; man führt auch ein Adeg-Geschäft in der nahegelegenen Marktgemeinde Wolfurt (Bezirk Bregenz).
Just dort kam der gelernte Maschinenmechaniker Julian Mathis eher zufällig auf den Geschmack, selbst Kaufmann zu werden: Als im März 2020 die Coronapandemie ausbrach und er seine Mutter, Kauffrau Susanne Mathis, beim Zustellservice unterstützte, änderte sich seine berufliche Perspektive und er fand Gefallen am Kaufmannsein. Als sich schließlich die Möglichkeit ergab, den Bregenzer Markt des langjährigen Adeg-Kaufmanns Günther Thaler zu übernehmen (welcher in den Ruhestand ging), zögerte er nicht lange und packte die Gelegenheit beim Schopf.
Beim Umbau des Markts wurde der Umweltschutz priorisiert – unter anderem erfolgt die komplette Beleuchtung nun mittels LED-Lichtern, für mehr Energieeffizienz wurden außerdem die alten Kühlgeräte gegen neue Technik getauscht. Zusätzlich verfügt Adeg Schwanenmarkt über zwei Elektro-Busse, mit denen lokale Vereine und Veranstaltungen mit Catering oder einem Lieferservice unterstützt werden.
Gsiberger Kapazunder
Ordentlich umgebaut wurde auch in Bludenz – auch Kauffrau Heidemarie Burtscher, die bereits im Jänner den einstigen Billa-Markt in der Gemeinde Nenzing übernahm und nun (inkl. jenem in Thüringen, den sie bereits seit 2009 führt) bei insgesamt drei Adeg-Märkten hält, setzt nun bei der gesamten Beleuchtung auf LED-Lichter und moderne Kühltechnik. Darüber hinaus setzt Burtscher auf eine Wärmerückgewinnungsanlage, die neben den CO2-Emissionen auch die Betriebskosten senkt.
„Nichts schmeckt so gut, wie direkt von daheim, allein schon wegen der kurzen Lieferwege”, betont Burtscher, die in der Region – genauer: in der Gemeinde Nüziders – aufgewachsen ist und sich die lokale Wertschöpfung auf die Fahnen geschrieben hat. Kundenfreundlich sind auch die Öffnungszeiten: Der Markt ist am Samstag bis 17 Uhr durchgängig geöffnet.
