Hagen. Laut zweier Insider wollen einige potenzielle Käufer Douglas von seinem geplanten Schritt an die Börse abbringen. Der französische Luxusartikel-Konzern LVMH (u.a. Sephora, Guerlain, Parfums Givenchy), die Finanzinvestoren CVC und KKR sowie ein Bieter aus Asien hätten demnach ernsthaftes Interesse am deutschen Parfümeriekonzern angemeldet. Der US-Drogeriekonzern CVS habe zwar ebenfalls mitgeboten, aber keine Aussichten auf einen Zuschlag. Douglas und seine Eigentümer, also der Finanzinves-tor Advent und die Eigentümerfamilie Kreke, wollen nun kurzfristig entscheiden. Dazu, ob sie an den Börsenplänen festhalten oder den direkten Verkauf des gesamten Unternehmens vorantreiben wollen, wollte sich niemand äußern. Derzeit loten die Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan beide Optionen aus. Als bevorzugter Weg gilt die Rückkehr des Hagener Unternehmens an die Börse. Die Aktienmärkte boomen, so- dass Advent dabei möglicherweise mit einem größeren Erlös rechnen könnte. Anvisiert werde er für das zweite Halbjahr. „Vor der Sommerpause wäre das unwahrscheinlich”, sagte einer der Insider.
Mit 3 Mrd. Euro bewertet
Die indirekt mit 20 Prozent beteiligte Familie Kreke würde einen Börsengang nicht zum Ausstieg nutzen, sondern ihren Anteil unter Umständen sogar aufstocken. Douglas wird mit rund 3 Mrd. € bewertet, sodass die Platzierung bereits im ersten Schritt einen hohen dreistelligen Millionenbetrag einbringen könnte. Advent und die Familie Kreke hatten die Douglas Holding vor zwei Jahren von der Börse genommen; seither wurden der Süßwarenhändler Hussel und die Schmuckhandelskette Christ verkauft. Für die Modekette AppelrathCüpper und die Buchhandlungen von Thalia läuft der Verkaufsprozess noch. Da Douglas und Thalia organisatorisch bereits voneinander getrennt sind, würde nur das um die französische Nocibe erweiterte Parfümeriegeschäft an die Börse zurückkehren. (dp)