Dressmann pleite
© Elin Finnstrom/Wikimedia/CC BY-SA 4.0
Die Modekette verfügte hierzulande über 27 Filialen sowie vier weitere im XL-Format. Die Pleite trifft 165 Mitarbeiter.
RETAIL Redaktion 22.05.2020

Dressmann pleite

Die Tochter der norwegischen Varner-Gruppe ist das nächste Opfer in der Covid-19 bedingten Pleitewelle.

WIEN. Die Insolvenzwelle im Modehandel geht weiter: Nach Airfield, Colloseum, Haanl und Stefanel hat nun die Herrenbekleidungskette Dressmann die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Unternehmen betreibt in Österreich 31 Filialen plus Onlineshop; 165 Personen sind beschäftigt.

Eine Unternehmensfortführung wird nicht angestrebt, das Unternehmen soll liquidiert werden, heißt es seitens Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) sowie KSV1870. Vom Insolvenzverfahren sind rd. 50 Gläubiger mit Gesamtforderungen von 14,2 Mio. € betroffen.
Als Pleitegrund werden die Umsatzeinbrüche in Folge der behördlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung Coronavirus-Pandemie genannt. Der Bekleidungshandel musste wochenlang geschlossen bleiben. Das Unternehmen hat laut AKV für seine Beschäftigten zwar Kurzarbeit beantragt, jedoch sei es bis dato zu keiner Auszahlung gekommen. Hinzu komme, dass das Konsumverhalten der Kunden aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage zurückgegangen sei.

31 mal in Österreich

Dressmann gehört zur norwegischen Varner-Gruppe. In Österreich war das Unternehmen mit 27 Dressmann-Filialen und vier Dressmann-XL-Filialen vertreten. Die österreichische Gesellschaft schreibt seit ihrer Gründung laut „Wirtschaftscompass” Verluste.

Geldspritzen des Mutterkonzerns hielten die Textilkette bisher am Leben. Für 2018 weist die österreichische Dressmann GmbH einen Verlust (nach Steuern) von 5,4 Mio. € aus. Der Bilanzverlust betrug fast 23 Mio. €. Die Eigenkapitalbasis wird mit 78% angegeben. Der Mutterkonzern Varner transferierte 2018 Mittel in Höhe von 1,5 Mio. €. (APA)

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