Durchwachsen
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WKÖ-Handelsspartenobmann Rainer Trefelik: Trotz der aktuell stark spürbaren Preiserhöhungen leiden aktuell die Gewinnmargen des Handels.
RETAIL Redaktion 26.08.2022

Durchwachsen

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik über das 1. Halbjahr: Teuerungen haben dem Handel keinen Vorteil gebracht.

WIEN. Im Handel läuft es unrund, trotz heftiger Preissteigerungen: „Bei näherem Hinsehen bleibt angesichts der hohen Preissteigerungen vom Wachstum kaum etwas übrig”, erklärt entsprechend Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Auch die Strompreiserhöhungen würden demnach heftig an den teils ohnehin mageren Gewinnmargen knabbern.

Kräftiges Umsatzwachstum

Der gesamte Handel erzielte im Halbjahr ein Umsatzplus von 14,4% – laut Economica-Institut auf Basis der Daten von Statistik Austria. Bereinigt um die steigenden Preise, bleibt aber bloß ein Plus von 1,5% übrig. Vor allem der Großhandel litt unter stark steigenden Vorleistungskosten.

Der Einzelhandel kann für das Halbjahr zwar ein Umsatzwachstum von 7,6% verbuchen, preisbereinigt bleibt indes nur ein Plus von 0,2%. Der Großhandel kann sich zumindest über einen preisbereinigten Umsatzanstieg von 5,4% freuen.
Preiserhöhungen der Hersteller, hohe Energiekosten sowie Liefer- und Logistikschwierigkeiten führten zum Preisanstieg im Großhandel, so Trefelik. Allerdings seien noch nicht alle Preiserhöhungen im Einzelhandel angekommen – weitere Teuerungen sind durchaus erwartbar. Denn während der Großhandelspreisindex um 22,5% gestiegen ist, legten die Einzelhandelspreise bisher nur um 7,4% zu.

Modebranche erstarkt

Die Entwicklung der Handelsbranchen ist differenziert: Zu den Gewinnern zählt die Modebranche, die allerdings Rückgänge der vergangenen Jahre nicht kompensieren konnte. Der Bekleidungseinzelhandel schaffte ein Umsatzplus von 21,7% und der Schuheinzelhandel ein Plus von 12,3%. Der Umsatz des Bekleidungseinzelhandels lag damit 12,7% unter dem ersten Vorkrisen-Halbjahr 2019. Beim Schuheinzelhandel lagen die Umsätze sogar um 21,2% unter dem Vorkrisenniveau.

Zumindest nominell zu den Gewinnern zählen der Sportartikeleinzelhandel (+6,6%) sowie Drogerien und Apotheken (+ 6,4%). Für das zweite Halbjahr hofft der Handelsobmann, dass eine sinkende Sparquote dem Handel zugutekommt. (red/APA)

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