••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Das österreichische Unternehmen mPay24 wurde 2015 vom ehemaligen paysafecard-Gründer und CEO Michael Müller gemeinsam mit Bernd Egger und Rene Felder übernommen und gilt als Spezialist für innovativen Online-Zahlungsverkehr. Im Interview mit medianet sprach Michael Müller, Geschäftsführer der mPay24, über das Thema Sicherheit und den Bedarf an Online-Zahlungssystemen.
medianet: Herr Müller, der Onlinehandel findet heutzutage auf dem Smartphone, dem Tablet und dem Desktop statt. Wie kann man sich die Unterschiede zwischen den Online-Zahlungssystemen in Hinblick auf die Endgeräte vorstellen?
Michael Müller: Heute sind die Grenzen komplett verschwommen. Für den Konsumenten ist es ganz gleich, ob er nun im stationären Handel sein Produkt kauft, ob er zu Hause auf der Couch mit seinem Smartphone bestellt oder vor dem PC sitzt. Für uns als Anbieter kann man im Hinblick auf die Endgeräte keine Unterschiede machen.
Der Checkout muss responsive sein, also alle Devices unterstützen und die Kunden so wenig wie möglich vom erfolgreichen Zahlungsabschluss ablenken – was mit unserer PayPage oder der Seamless Lösung sehr einfach realisierbar ist. Wichtig ist auch, dass man den Konsumenten das Gefühl gibt, sicher bezahlen zu können und ihnen die für sie relevanten und passenden Zahlungssysteme anbietet. Denn im stationären Handel sind vergleichsweise nicht annähernd so viele Bezahlungsmittel verfügbar oder relevant, wie im E-Commerce.
medianet: Braucht es denn so viele Bezahlmöglichkeiten?
Müller: Payments sind stark personengetrieben und unterscheiden sich zudem in den unterschiedlichen Branchen sowie Märkten. Als eRetailer muss man sich einerseits fragen, welche Zahlungsmittel geeignet sind und andererseits auch, ob sich diese tatsächlich lohnen. Wenn ich regionale Produkte, wie z.B. ein Kürbiskernöl aus der Steiermark, anbiete, werden die in Österreich gängigen Bezahlsysteme völlig ausreichen. Vertreibe ich aber das Öl an China oder andere Länder, muss ich mich den dortigen Gegebenheiten bzw. Kundenpräferenzen anpassen.
medianet: Von den verwendeten Paymentlösungen bekommt generell weder die Person vor noch hinter der ‚Kasse' viel mit. Alles soll reibungslos und sicher ablaufen. Was raten Sie Online-Retailern, wenn es um das Thema Sicherheit geht?
Müller: Wer online verkauft, wird das Thema Sicherheit nicht annähernd umschlagen können. Man muss mit einem gewissen Hausverstand und im Hinblick an das eigene Geschäftsmodell an das Thema herangehen.
Wir als PSP checken in Sekundenschnelle, ob eine Transaktion erfolgreich durchgeführt werden konnte. Sicherheit betrifft aber nicht nur das Payment. Das Thema an sich greift viel weiter: Logistik, Spam-Mails und so weiter.
medianet: Man liest immer wieder, dass E-Commerce im Bekleidungssegment boomt. Gleichzeitig müssen zahlreiche stationäre Shops schließen. Auf der einen Seite spricht man von unruhigen Zeiten, die auf Österreich zukommen, andererseits glaubt man an große Potenziale, was den E-Commerce angeht.
Müller: Das ist sicher eine Zukunftsvision. Die aktuelle Situation ist weniger erfreulich. Für kleine Volkswirtschaften wie Österreich ist es schwer, mit solchen wie Deutschland mithalten zu können, insbesondere im Hinblick auf den Onlinehandel. Ich kann diese Sorgen teilen. Es wird aber sicher Unternehmen geben, die durch innovative Ideen und die Besetzung von Nischen positive Bilanzen ziehen können.
medianet: Aber der E-Commerce-Bereich wächst?
Müller: Ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich kann man durchaus als signifikant bezeichnen. Wir befinden uns in einer Wachstumsbranche. Das ist natürlich gut, bedeutet aber auch, dass wir uns sehr schnell auf Neues einstellen müssen. Wachstum ist positiv. Andererseits kann eine technologische Änderung den Markt komplett umdrehen.
Wir haben in den letzten Monaten mit großen Investitionen in unsere Payment- Plattform den Grundstein dafür gelegt, unseren Kunden auch zukünftig als verlässlicher und innovativer Online Payment-Provider zur Seite zu stehen.