Ein Unwetter braut sich zusammen
© Brau Union Österreich
Der Zapfhahn wird noch eine Weile ruhen – die Brau Union steht ihren Gastronomiepartnern zur Seite und übernimmt die Kosten für die Reinigung und Wiederinbetriebnahme post Corona.
RETAIL Redaktion 17.04.2020

Ein Unwetter braut sich zusammen

Ein Plus beim Gesamtausstoß, ein neuer Höchststand bei den Brauereien – und dann kam der Gastro-Lockdown.

••• Von Paul Hafner

WIEN. Ein Meilenstein ist geknackt: Mit 312 Brauereien zwischen Neusiedler- und Bodensee vermeldete der Verband der Brauereien Österreichs einen neuen, historischen Höchststand, der erstmals über 300 liegt – einer der weltweit höchsten Brauereidichten. Auch der Gesamtausstoß stieg 2019 um 1,9% und liegt nunmehr bei 9,9 Mio. hl Bier – miteingerechnet ist alkoholfreies Bier, das seinerseits einen beträchtlichen Zuwachs von 11,2% vermeldete.

Die Lust aufs Bier ist den Österreichern auch trotz Corona-Lockdown nicht vergangen – wie Matthias Ortner, Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei, betont, verlagert sich die Nachfrage nach Getränken aber nur „zu einem geringen Teil von der Gastronomie in den Handel”; mögliche Verschiebungen und Auswirkungen können nur langfristig betrachtet werden, „eine eindeutige Tendenz ist derzeit noch nicht absehbar”. Eine düstere Prognose wagt Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Brauereiverbands: Sie rechnet mit einem Umsatzminus von im Schnitt rd. 50% .

Gastro-Umsätze brechen weg

Waren die letzten Jahre von großer Innovationslust geprägt, befindet sich die Brauindustrie seit dem Gastro-Lockdown mit einem Schlag unweigerlich in der Krise: „Quasi über Nacht wurde eines unserer zwei Standbeine, die Gastronomie und Hotellerie, lahmgelegt. Das stellt selbst ein gestandenes Unternehmen, das im Laufe der Jahrhunderte schon sehr viel erlebt hat, vor massive Herausforderungen”, betont Stiegl-Geschäftsführer Thomas Gerbl den Ernst der Lage.

Der Silberstreif am Horizont: „Unser Onlineshop boomt, und auch im Lebensmitteleinzelhandel steigt der Absatz unserer Biere.”

Frischer Start

Eine erste Maßnahme hat jetzt die Brau Union verkündet: Sie will ihre rd. 15.000 Gastronomiepartner samt ihrer 20.000 Schankanlagen in ganz Österreich mit der Kostenübernahme für die – nach der langen Lokalsperre notwendige – Reinigung und Wiederinbetriebnahme der Schankanlagen unter die Arme greifen.

„Wir wollen unseren Wirten in der sehr schwierigen Zeit unterstützen! Daher werden wir die Kosten der Reinigung aller Bierleitungen übernehmen. Diese Investition hilft unseren Partnern und steht für unsere Bierqualität”, so Andreas Hunger, Geschäftsführung Gastronomie bei der Brau Union.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL