Die vergangenen Jahre haben massive Veränderungen in der österreichischen Bierlandschaft gebracht – und es waren überwiegend Veränderungen zum Besseren: „Noch nie gab es so viele neue Biere in so hoher Qualität, nie so viele engagierte Wirte, nie so gute Angebote, sich Brauereien anzuschauen und sich selbst am Sudkessel zu versuchen”, erklärt Conrad Seidl anlässlich der Präsentation des neuen Bier Guide im Schweizerhaus im Wiener Prater.
Vor 25 Jahren erstmals als dünnes Adressbuch lanciert, hat sich der Guide als verlässlicher Wegweiser zu den besten Bierlokalen, den interessantesten Brauereien und den innovativsten Bieren des Landes etabliert – und wartet heuer mit 1.100 Lokalempfehlungen auf 452 Seiten auf. 49 davon wurden mit „Fünf Krügerl” ausgezeichnet, in denen man „eine internationale Bierkultur erwarten kann, die sich mit dem ‚In de Wildeman' in Amsterdam, dem ‚Toronado' in San Francisco oder dem ‚Il Santo Bevitore' in Venedig messen können” – dafür bürgt der Herausgeber.
Die Qual der Wahl
„Alle im Bier Guide gelisteten Lokale sind empfehlenswert – aber die Einstufung reflektiert, was man zu erwarten hat: Die etwa 320 Lokale mit drei Krügeln sind gute Repräsentanten einer spezifischen Bierkultur, die 117 Lokale mit vier Krügeln stehen für eine österreichweite Bedeutung, und die 49 Lokale mit fünf Krügeln können eine internationale Bedeutung für sich beanspruchen. Das heißt auch: Ein mit drei Krügeln ausgezeichneter Betrieb ist nicht schlechter als einer mit fünf Krügeln – er steht aber für eine andere Interpretation von Bierkultur”, erläutert Seidl.
Das Bierland Österreich habe eine „sehr ausgeprägte Bierkultur mit wenigen großen und vielen kleinen Brauereien”. Es gebe rund vier Dutzend Top-Lokale, die „überall auf der Welt beste Figur machen würden – aber diese Qualität stützt sich auf eine Basis von Lokalen nationaler und regionaler Bedeutung. Und es gibt viele Bierlokale, die vielleicht auf den ersten Blick nicht besonders, nicht fein herausgeputzt wirken – und dennoch unverzichtbar für die österreichische Bierszene sind.”
Jubiläumsbier
Zur 25-Jahres-Ausgabe hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Eine Bierkreation – eine Cuvée aus zwei Starkbieren –, die drauf ausgelegt ist, 25 Jahre zu reifen. „Vorausgesetzt, jemand bringt so viel Geduld auf, ansonsten schmeckt das Bier auch frisch gut”, betont der Hofstettner Braumeister Peter Krammer, der das Bier gemeinsam mit „Bierpapst” Seidl kreiert hat.
Apropos Bierinnovationen: Davon finden sich wie gewohnt viele im neuen Bier Guide – vom Almrausch aus dem Biergut Wildshut, über das aus einem Kunstprojekt hervorgegangene Åndas aus der Brauerei Schloss Eggenburg bis hin zum Walnussbier der Bierbotschaft Herzog. Last but not least sind im Guide auch die neun Bierlokale des Jahres (nach Bundesland); gekürt wurden darüber hinaus Biergarten, Biergeschäft, Bierrestaurant und Microbrauerei des Jahres.
Alle Lokaltipps des Bier Guide sind auch online unter www.bier-guide.net abrufbar. (red)
