Eine erste Bilanz
© Philipp Lipiarski
Florian Czink ist seit 2005 bei Schlumberger. Als Co-GF von Top Spirit widmet er sich nun verstärkt dem Gastro-Geschäft.
RETAIL Redaktion 09.04.2021

Eine erste Bilanz

Vor sechs Monaten übernahm Florian Czink die Geschäftsführung von Top Spirit. Ein Rück- und Ausblick.

WIEN. Seit nunmehr 17 Jahren ist Florian Czink in der Schlumberger-Gruppe tätig. Im vergangenen September stieg er zum Co-Geschäftsführer der Vertriebstochter Top Spirit auf und ist beim heimischen Spirituosen-Marktführer für das Gastronomiegeschäft zuständig. Nach sechs Monaten im neuen Amt wagte Czink nun einen ersten Rückblick.

Marktentwicklung

Die Schließung der Gastronomie und Hotellerie sowie der Rückgang des Tourismus haben den heimischen Spirituosenmarkt schwer getroffen; angesichts eines Gastro-Anteils von 40% ist Top Spirit besonders betroffen, der Absatz brach v.a. bei Partygetränken (Miniaturen, Wodka), Barspirituosen und Tourismus-abhängigen Produkten wie internationales Wasser oder Mozart-Likören deutlich ein. Die Spirits waren demnach laut Gastro Data aufs Jahr gerechnet um –44% rückläufig.

Lichtblick: Der Konsum aus der Gastronomie hat sich immerhin zum Teil in den Handel verschoben; besonders jene Marken, die auch in der Gastronomie sehr stark sind, hätten sich im Handel gut entwickelt. Laut Nielsen-Daten sind die Spirituosen im Handel 15% in Menge und Wert gegenüber dem Vorjahr gewachsen und konnten die Gastro-Einbußen immerhin zum Teil kompensieren. Zum Vergleich: 2019 wuchs der Markt nur um ca. drei Prozent.

Silberstreif am Horizont

Die Krise habe sich auch als Chance erwiesen, so Czink: Er ziehe aus der Pandemie „viele Learnings, etwa im Hinblick auf die Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern”. Eine wichtige Erkenntnis sei auch die Notwendigkeit weiterer Standbeine; aus diesem Grund werde gerade intensiv an einer neuen Gastronomiebearbeitung sowie dem Privatkundengeschäft gearbeitet. Man prüft außerdem die Rentabilität eines Onlineshops.

Weiters positiv: Auslaufende Distributionsverträge mit großen Partnern wie Remy-Cointreau und William Grant & Sons konnten verlängert werden, und die Außendienstmannschaft wurde neu strukturiert. Mit dem Hard Seltzer „White Claw” und der alkoholfreien Spirituosenmarke „Undone” wurden darüber hinaus zwei attraktive Neuzugänge ins Sortiment aufgenommen. (haf)

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