„Es geht anders, wenn man’s anders macht”
© Manufactum
RETAIL christian novacek 21.09.2018

„Es geht anders, wenn man’s anders macht”

Geschäftsführer Max Heimann über ein scheinbar simples Erfolgskonzept mit Namen Manufactum.

••• Von Christian Novacek

Medien und Studien haben es in der Permanent-Schleife: Der stationäre Handel ist ein Format von gestern, die Zukunft gehört dem Digital Retail. Das ist natürlich nicht so, denn zum einen grapscht der eCommerce zusehends nach stationär gut verwurzelten Standbeinen. Und zum anderen gibt es Manufactum. Die haben jetzt den ersten Store hierzulande im 1. Wiener Bezirk Am Hof 3-4 eröffnet. Manufactum Österreich-Chef Max Heimann ist sicher: „Es gibt auf der Welt nicht nur das stumpfe Geld gegen Ware-Prinzip. Wir zeigen, dass der Umgang mit guten, schönen Dingen sehr wohl zum Verweilen und Kosten einlädt.”

Erstes Auslands-Engagement

Das 1987 gegründete, zur Otto-Gruppe gehörende Handelsunternehmen Manufactum ist mit seinem Store erstmals außerhalb Deutschlands präsent. Auf zwei Etagen (800 m²) werden rund 6.000 Produkte angeboten, 10.000 sind online abrufbar.

Die Palette reicht von Textilien über Rasierpinsel, Schreibwaren, geschnitzte, trällernde Holzvögelchen über Kaffeemaschinen und altmodische Telefone, blecherne Gießkannen – kurzum alles, was im Haushalt Platz findet. Und: Eine Bäckerei inklusive Restaurant glänzt gleichfalls mit Handgemachtem und rustikalem Ambiente.
Die Lieferanten sind sowohl namhafte Produzenten als auch Exklusivpartner. Der Eigen- bzw. Exklusivmarkenanteil beläuft sich auf 10 bis 15%. Gemeinsamer Nenner aller Produkte: Es muss schön und wertig sein, „handmade” steckt im Namen des Konzepts.
Entsprechend begehrt ist auch der Manufactum-Katalog. Er bildet – auf wertigem Papier – ab, wie zeitlose Sortimente Haltung zeigen können. Aufgestöbert werden die Pretiosen vom „Kreativeinkauf”, quasi den „Trüffelschweinen des Non Food-Einkaufs”.

Für jeden was dabei

Die Manufactum-Zielgruppe ist bunt gemischt: Jugendliche, Geschäftsführer und Öko-Fans stöbern nebeneinander im Sortiment. „Manufactum zeigt, dass es anders geht, wenn man es anders macht”, bekundet Heimann die Positionierung. Anders heißt demnach nicht nur, über ein ausgesuchtes Sortiment zu verfügen, sondern etwa auch Veranstaltungen mit Herstellern anzubieten.

Manufactum betreibt neun Häuser in Deutschland, ein weiteres folgt in Hannover. „Ein Warenhaus im Ausland stand schon lange auf der Agenda”, resümiert Heimann. Bezüglich der Umsatzerwartungen äußert sich Manufactum nicht – man sei aber sicher, in Wien profitabel zu arbeiten. „Wien ist eine der bedeutendsten Metropolen Europas und die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum. Bereits jetzt haben wir über unseren Online-Shop und den Katalog eine treue Kundenbasis in Wien und Gesamtösterreich gewinnen können. Mit einem Warenhaus vor Ort wollen wir ihnen nun die Möglichkeit geben, die stationären Vorzüge und das besondere Einkaufserlebnis eines Manufactum Warenhauses kennenzulernen”, führt Heimann aus.

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