WIEN. Die Einzelhändler in Österreich haben ihre wirtschaftliche Lage im ersten Halbjahr 2025 wieder etwas besser eingeschätzt. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen der Manager zur Geschäftslage blieb zwar mit minus sechs Prozentpunkten deutlich negativ, lag aber über den beiden Halbjahren davor (–19% bzw. –14%). Das geht aus einer Analyse des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der JKU Linz hervor.
Talsohle durchschritten
Einen positiven Wert (+4) hatte es zuletzt im zweiten Halbjahr 2021 gegeben. Im zweiten Halbjahr 2025 könnte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Die Geschäftsentwicklung für die kommenden Monate werde zwar „(noch) nicht positiv, aber dennoch besser als noch vor einigen Monaten” eingeschätzt.
„Lange erwartet, zeigen sich endlich erste Signale für eine Trendwende im Einzelhandel”, erklärt Ernst Gitterberger, Leiter des Centre of Retail and Consumer Research am IHaM. Das Einzelhandelsklima hellt sich auf, es kehre wieder „so etwas wie Zuversicht” ein. Doch: „Ob sich die Konsumentinnen und Konsumenten davon anstecken lassen, oder weiterhin auf der Ausgabenbremse stehen, bleibt abzuwarten. Denn die gesamtwirtschaftliche Lage in Österreich ist nach wie vor von Unsicherheit geprägt.”
Im EU-Vergleich weit hinten
Im Vergleich mit anderen EU-Ländern liegt Österreich laut der Analyse mit seiner Stimmung für den Einzelhandel jedenfalls noch weit hinten. Unter 25 untersuchten EU-Ländern kommt Österreich mit minus sechs Prozentpunkten nur auf Platz 20 – vor Belgien (–9), Frankreich (–13), Estland (–15), Ungarn und Deutschland (–23).
In 16 Staaten liegt das Einzelhandelsklima den Berechnungen zufolge im positiven Bereich, allen voran in Schweden (+18), Tschechien (+17), Bulgarien (+16), Slowenien (+13) und Italien (+10). (APA/red)
