Es wird gespart, wo es nur geht
© APA/Eva Manhart
Der Tisch bleibt frei Besonders sparwillig erweisen sich die Österreicher beim Essen gehen und Essen bestellen – fast zwei Drittel verkneifen sich den einen oder anderen Gang zum Wirten.
RETAIL Redaktion 01.09.2023

Es wird gespart, wo es nur geht

IMAS-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Österreicher fühlen sich von der allgemeinen Teuerung stark betroffen.

WIEN. Die allgemeine Teuerung trifft gut zwei Drittel (69%) der Österreicher hart. Die Preissteigerungen beim Strom und den Lebensmitteln hat auch das Konsumverhalten deutlich geändert – wo gespart werden kann, dort wird auch gespart. Das ergab eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.

22% gaben an, ihr Haushalt sei „sehr stark” von der Teuerung betroffen, 47% optierten für „eher stark”. 21% erklärten, „eher keine” Belastungen zu spüren und nur fünf Prozent wollen „gar nichts” spüren. Die übrigen fünf Prozent machten keine Angaben.

Grundlsee statt Mittelmeer

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben dazu geführt, dass vor allem beim Essen gehen oder bestellen (64%), beim Urlaub (54%), beim Lebensmitteleinkauf (57%) und Möbelkauf (54%) sehr bis einigermaßen stark gespart werde. Beim Sport oder den Hobbys achten hingegen nur 34 bzw. 43% darauf, ihre Ausgaben zu senken.

Auch das Kaufverhalten an sich hat sich bei mehr als der Hälfte der Österreicher verändert. Gefragt, was man konkret umgestellt habe, meinten jeweils 62%, nun länger und häufiger auf Aktionen zu warten, bzw. überhaupt nur noch nach Sonderangeboten zu greifen. 45% gehen nun grundsätzlich seltener einkaufen und 44% kaufen überhaupt weniger Produkte. Knapp ein Drittel gab an, im Vergleich zu früher mehr Secondhand-Ware zu besorgen. Generell zeigten sich Frauen (55%) laut der Studie preisbewusster als Männer (51%).

Stimmung im Keller

Auch die Grundstimmung der Österreicher wurde erhoben: Diese sei heuer „unterdurchschnittlich optimistisch”. War es früher – wie eine Längsschnittanalyse seit 1972 zeige – vor allem die Angst vor dem Jobverlust, die die Stimmung der Befragten trübte, ist es seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine die Teuerung. (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL