Fairplay im Handel
© BMNT/Paul Gruber
Ministerin Elisabeth Köstinger will mit dem Fairness-Katalog unlauteren Handelspraktiken entgegenwirken.
RETAIL Anna Muhr 25.10.2018

Fairplay im Handel

Ministerin Elisabeth Köstinger legt gemeinsam mit der BWB einen Fairness-Katalog für Unternehmen vor.

••• Von Anna Muhr

WIEN. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hat gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) einen branchenübergreifenden Fairness-Katalog für heimische Unternehmen präsentiert. Erarbeitet wurde der Katalog, der als Verhaltensleitfaden vor allem im Agrar- und Lebensmittelsektor dienen soll, gemeinsam mit Akteuren aus allen wirtschaftlichen Bereichen, darunter auch dem Österreichischen Handelsverband.

Österreich als Vorreiter

„Unter österreichischem EU-Ratsvorsitz arbeiten wir intensiv an einer europaweiten Richtlinie gegen unlautere Geschäftspraktiken. Der vorgestellte Fairnesskatalog ist ein großer Erfolg – damit sind wir Vorreiter in Europa”, so Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger.

Der Katalog soll Unternehmen dabei helfen, unlauteres Handeln zu erkennen und angemessene Compliance-Maßnahmen in die Unternehmenskultur zu integrieren. Zu den verhaltenswidrigen Geschäftspraktiken zählen etwa Behinderungspraktiken wie Geschäftsverweigerung oder Diskriminierung, aber auch Ausbeutungspraktiken, wie die Forderung von zu niedrigen Einkaufspreisen und die Ausnützung einer Monopolstellung.
Der Katalog erläutert auch rechtliche Rahmenbedingungen und bestehende Verbote. „Ich freue mich, den Unternehmerinnen und Unternehmern damit ein nützliches Instrument in die Hand zu geben, um mögliche Missstände zu beseitigen oder diese erst gar nicht entstehen zu lassen”, erklärt Theodor Thanner, Generaldirektor der BWB, dazu.

EU-weiter Schutz

Die Motivation für den Katalog fußt auf einem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie, die EU-weit ein Mindestmaß an Schutz gegen unfaire Geschäftspraktiken gewährleisten soll.

„Die Europäische Kommission hat mit ihrem Vorstoß den Puls der Zeit erkannt. Ich bin froh, dass dieses Thema auch auf europäischer Ebene nicht nur Aufmerksamkeit erfährt, sondern wir sehr rasch ins Handeln gekommen sind”, so Ministerin Elisabeth Köstinger abschließend.

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