Folgen des Kriegs für die Industrie
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Die Ukraine ist die „Kornkammer Europas”, beruhend auf den besonders fruchtbaren Schwarzerdeböden. Im Bild: Getreideernte in der Chernigiv-Region, 120 km nördlich von Kiew.
RETAIL Redaktion 04.03.2022

Folgen des Kriegs für die Industrie

Auch für die Lebensmittelindustrie in Österreich wird der Krieg in der Ukraine weitreichende Auswirkungen haben.

WIEN. Der Krieg in der Ukraine trifft auch die österreichische Lebensmittelindustrie. Viele Unternehmen pflegen Geschäftsbeziehungen mit der Ukraine und mit Russland. Auch wenn die aktuelle Lage in Europa von großer Unsicherheit geprägt ist: „Die Versorgung Österreichs mit hochwertigen Lebensmitteln in ausreichender Menge ist auch in dieser Krise gesichert. Das vielfältige heimische Lebensmittelangebot steht den Konsumentinnen und Konsumenten in gewohnter Menge und Qualität zur Verfügung”, ist Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, überzeugt.

Kornkammer Europas

Als „Kornkammer Europas” ist die Ukraine ein wichtiger Markt für die Welt. Speziell was Getreide betrifft, dürften im Fall von Ernteausfällen in afrikanischen Ländern gar Hungersnöte drohen. Für Österreich ist indes vorwiegend der Import von Agrarrohstoffen und Halbfabrikaten wie Apfelsaftkonzentrat, Früchten, Ölsaaten, Futtersoja oder Nüssen relevant.

In den ersten drei Quartalen 2021 beliefen sich die Agrarimporte Österreichs aus der Ukraine auf 63,2 Mio. € (+ 13,9%). Einige heimische Lebensmittelunternehmen sind in der Ukraine überdies mit Vertriebs- und Produktionsniederlassungen vertreten oder betreiben vor Ort Obstplantagen. Russland wiederum spielt für den Export von Lebensmitteln, Futtermitteln und Getränken eine Rolle.

Energiepreise befeuert

Auch indirekte Effekte werden kommen – zu den Folgen zählen etwa Auswirkungen auf Energie- und Lebensmittelpreise, die Energieversorgung, Lieferungen und Lieferketten. Corona hat gezeigt, wie instabil manche Lieferketten gelagert sind; das wird durch den Ukraine-Krieg nicht besser. Auch bei den Energiepreisen drohen weitere Belastungen; vor allem für Produktionen mit hohem Energiebedarf, etwa bei der Trockenmilch, werden sie unangenehm spürbar. (red)

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