Fragile Fläschchen
RETAIL Eva Kaiserseder 08.06.2018

Fragile Fläschchen

Glas ist Trend, lässt man den Blick ins MoPro Regal schweifen. Mein frommer Wunsch: Mineralwasser next, please!

Die Handelsspannerin ••• Von Eva Kaiserseder

EINBAHN. Der neueste Hype ist ziemlich alt. Pardon: Retro. Wohin man auch schaut, Milchprodukte kommen im gläsernen Kleidchen daher. Das erfreut des Zero Wasters- Herz, allerdings, einen Haken hat die Sache: Mehrweg sind die Gläser nicht. Argumentiert wird das teils mit kaum erfüllbaren Hygieneauflagen, teils mit logistischem Aufwand, der schlicht zu sehr ins Geld gehen würde. Trotzdem kommts beim Kunden an: Dem Vernehmen nach gibt es bei einigen Herstellern justament schon Engpässe beim fragilen Packing. Ein bissi Selbstbetrug dürfte da allerdings an Bord sein. Ich merk es an mir selbst, weil so eine Glasflasche, die beruhigt das CO2-fußabdruckgeplagte Gewissen dann ganz ungemein. Wo allerdings wirklich Handlungsbedarf besteht, wären die Mineralwasserflaschen. Vöslauer hat hier vor Jahren eine Benchmark gesetzt und bietet das 1 l-Gebinde in Glas (und Mehrweg!) an. Der Onlinehandel würde Quantensprüge machen, käme das Mineralwasser konsequent in Glas daher, garantiert! Lieblingsfreundin J. schwört übrigens seit geraumer Zeit aufs gläserne Vöslauer. Ihr größtes Problem ist allerdings nicht das Schleppen, sondern ihr Auto, durch das seither munter Leergut turnt – und zwar in Dauerschleife. Mittlerweile verflucht sie die blinden Passagiere. Mehrweg mal anders.

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