Frisch geschimmelt
RETAIL Redaktion 09.12.2022

Frisch geschimmelt

Oft im Onlinegeschäft, aber auch im stationären LEH glänzt die Frische mit Abwesenheit.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

ABGÄNGIG. Weil sich mir die Frische der Lebensmittel beim Onlineshoppen selten offenbart, mache ich öfters einen Stopp im stationären LEH. Leider nicht erfolgreich – im Supermarkt in Gumpoldskirchen waren zuletzt die Tomaten eine Woche alt, und in Baden, im größeren Geschäft, finde ich dann in der breiteren Palette recht frische Paprika und echt schimmelige (Mini-)Gurken. Das ist zum Verzweifeln oder überhaupt Zweifeln – redet man so gern über die Frische, weil sie bevorzugt abwesend und das Abwesende das Begehrte ist?

Okay, ich will jetzt keine halbfrischen philosophischen Ansätze absondern, und normalerweise würde ich hier bloß feststellen, dass halt ein Job, nur weil man dauernd drüber redet, noch lange nicht zureichend gehandhabt wird. Der letzte Markt, der mich mit frischem Obst & Gemüse gepackt hat, war der Fresh Market in Linz – lang ist’s her und heute ist das ein „normaler” Interspar.
Der Punkt ist: Projekte wie Fresh Market oder die Frische im LEH generell scheinen hierzulande schwer zu funktionieren. Das ist nicht zwingend Schuld der Händler, sondern der hohen Zahl von Konsumenten, deren Affinität zum Gemüse beim Gurkerl in der Leberkässemmel endet. Leberkässemmel beim Billa passt übrigens immer.

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